Mi, 23.07.2014 , 13:53 Uhr

Auf Abstand bleiben: Polizei kontrolliert auf Autobahnen

Bayern – Morgen wird die Polizei im gesamten Freistaat gezielte Abstandskontrollen durchführen. Das hat Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann jetzt angekündigt. „Mit unserem Kontrolltag wollen wir die Bedeutung des Sicherheitsabstands wieder besser ins Bewusstsein der Autofahrer rücken“, erklärte Herrmann. Gleichzeitig warnte er: „Oftmals machen wenige Meter den Unterschied, ob es zum folgenschweren Unfall kommt.“ Mehr als jeder fünfte Verkehrsunfall auf Autobahnen lasse sich auch auf zu geringem Sicherheitsabstand zurückführen.

 

2013 ereigneten sich auf Bayerns Autobahnen 5.813 von insgesamt 27.586 Verkehrsunfällen aufgrund von zu geringem Sicherheitsabstand. Dabei wurden 2.704 Menschen verletzt und 24 getötet. „Die Faustformel für den erforderlichen Sicherheitsabstand lautet ‚halber Tacho in Metern'“, erläuterte Herrmann. Bei 100 Stundenkilometern sind das mindestens 50 Meter, also der Abstand zwischen zwei Leitpfosten. Wird der Sicherheitsabstand um ein Viertel des Tachowerts unterschritten, droht neben dem Bußgeldverfahren auch ein Fahrverbot. „Bei schlechten Witterungsverhältnissen wie Nässe, Schnee oder Nebel sind noch größere Sicherheitsabstände notwendig“, ergänzte der Verkehrsminister.

Im Rahmen des Bayerischen Verkehrssicherheitsprogramms 2020 ‚Bayern mobil – sicher ans Ziel‘ wurden vor kurzem elf neue kombinierte Geschwindigkeits- und Abstandskontrollgeräte für die Bayerische Polizei angeschafft. Ein Messsystem kostet inklusive Einbau rund 170.000 Euro. Weitere Geräte sollen in den nächsten Monaten folgen. Mit den neuen Anlagen steht nun ein hochmodernes digitales Messsystem zur Verfügung, das die bisherigen analogen Geräte ersetzt. Das System arbeitet auf Grundlage der sogenannten ‚Photogrammetrie‘. Hierzu wird der Straßenverkehr auf einem Fahrbahnabschnitt, der vorher geometrisch vermessen und markiert wurde, mit einer Videokamera von einer Brücke aus überwacht. Aus den Videobildern berechnet die Software die jeweiligen Fahrzeugpositionen und die zurückgelegten Wegstrecken. Die neue Technik wird am morgigen Kontrolltag ebenfalls im Einsatz sein.

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