Mo, 25.03.2013 , 15:00 Uhr

Bayern reicht Klage gegen Länderfinanzausgleich ein

25.03.2013 – Die Geberländer Bayern und Hessen haben nach mehrfachen Androhungen und Beschlüssen gegen den Länderfinanzausgleich Klage eingereicht. Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe muss jetzt das bestehende Ausgleichssystem überprüfen. Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer und Hessens Regierungschef Volker Bouffier sprachen von „politischer Notwehr“, da das System ungerecht sei und daher reformiert werden müsse. Der Versuch, durch Verhandlungen mit den Nehmerländern zu einer gerechten Lösung zu kommen, sei gescheitert.

 

Bayern und Hessen sind zusammen mit Baden-Württemberg die einzigen Geberländer in dem komplizierten Ausgleichsmechanismus, der für einheitliche Lebensverhältnisse in der Bundesrepublik sorgen soll. Insgesamt 7,9 Milliarden Euro wurden im Jahr 2012 umverteilt. Davon zahlte Bayern etwa die Hälfte. Hauptprofiteur ist Berlin mit 3,3 Milliarden Euro. Baden-Württemberg, das zweitgrößte Geberland beteiligte sich nicht an der Klage. Nach dem Wechsel zur grün-roten Landesregierung trat Baden-Württemberg von dem damaligen Beschluss zurück.

Bayern und Hessen halten unter anderem die geltenden Stadtstaatenregelung für verfassungswidrig. Die Einwohner von Berlin, Hamburg und Bremen werden dabei stärker gewichtet als die Einwohner von anderen Großstädten. Die Finanzierung der Hauptstadtfunktion Berlins sei zudem nicht die Aufgabe des Länderfinanzausgleichs.

Auch fehlende Leistungsanreize werden beklagt: „Wir sagen Ja zur Solidarität, aber Nein zur Ungerechtigkeit“, so Seehofer. Bouffier sagte in Wiesbaden, Hessen wolle einen gerechten und leistungsorientierten Finanzausgleich zwischen den Ländern: „Wer sich anstrengt, muss auch etwas davon haben.“

Die Opposition hält die Klage für Wahlkampfgetöse. Bis 2019 soll das geltende System ohnehin neu geordnet werden, sodass die Klage zeitlich nichts bringe. Seehofer und Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) schlossen aber nicht aus, dass das Bundesverfassungsgericht sofort eine Entscheidung trifft.

Quelle: dpa

Zur Übersicht

Das könnte Dich auch interessieren

07.05.2024 Nach dem Schwammstadtprinzip: Umgestaltung Mögeldorfer Plärrer ab dem 13.05. Am Montag, dem 13. Mai 2024, startet der Servicebetrieb Öffentlicher Raum Nürnberg (Sör) mit der Umgestaltung des Mögeldorfer Plärrers. Aufgrund seines veralteten Zustands und der geringen Aufenthaltsqualität wird der Platz aufgewertet und als Stadtteilplatz neugestaltet. Die Bauabschnitte sollen bis Dezember 2024 abgeschlossen sein. Bei der Umgestaltung des Mögeldorfer Plärrers wird besonderen Wert auf zwölf Baumpflanzungen 06.05.2024 Neuer Witze-Automat: Tissot sorgt für Ersatz Vor zwei Wochen ist er spurlos aus der Günthersbühler Straße 15 in Nürnberg verschwunden. Der Witze-Automat von Besitzer und Erfinder Oliver Tissot! Nach dem Zeugenaufruf sind mittlerweile so viele Spenden bei dem Kabarettisten eingegangen, dass er einen Neuen besorgen konnte. Der hängt seit dem 07. Mai wieder an Ort und Stelle. Diesmal hat der Automat 06.05.2024 Wie vor über 165 Jahren: Treidelschiff "Elfriede" legt wieder ab Wie vor über 165 Jahren zu Beginn der Kanalschifffahrt fahren! Seit letztem Wochenende sticht das Treidelschiff „Elfriede“ wieder in See auf dem Ludwig-Main-Donau Kanal. Das Treidelschiff legt in Schwarzenbach in der Gemeinde Burgthann ab und wird von dem Kaltblüter „Florian“ bis zum Dörlbacher Einschnitt gezogen. Das entspricht rund zwei Kilometern. Dann wird das Pferd umgespannt, 06.05.2024 Blindengerechter Umbau: Sperrung der Ein und Ausfahrt Neumeyerstraße in Nürnberg Der Servicebetrieb Öffentlicher Raum Nürnberg (SÖR) wird vom Montag, den 13. Mai, bis Ende Mai 2024 die Ampelanlage an der Kreuzung Äußere Bayreuther Straße / Neumeyerstraße für blinde Menschen zugänglich umbauen. Während dieser Umbauphase ist die Einfahrt in die Neumeyerstraße gesperrt, ebenso wie die Ausfahrt von der Neumeyerstraße zur Äußeren Bayreuther Straße. Die Neumeyerstraße wird