Mi, 15.05.2013 , 15:40 Uhr

Einigung der Metall-Industrie im Tarifstreit

München – Nach zweiwöchigen Warnstreiks haben sich IG Metall und Arbeitgeber in München auf einen neuen Tarifvertrag für die Metallbranche einigen können. Damit sind weitere Streiks in der wichtigsten Industriebranche abgewendet. Beide Seiten äußerten sich sehr zufrieden.

 

Mehr Gehalt in zwei Schritten

Die Gehälter der bundesweit 3,7 Millionen Beschäftigten sollen in zwei Schritten erhöht werden. Ab dem 1. Juli bekommen die Beschäftigten 3,4 Prozent mehr Lohn. In einem zweiten Schritt gibt es ab 1. Mai 2014 noch einmal eine Erhöhung um 2,2 Prozent. Der Pilotabschluss in Bayern soll nun auch von den übrigen Tarifbezirken übernommen werden. Die Zustimmung der Großen Tarifkommission gilt hierfür als sicher.

 

Warnstreiks haben den Druck auf Arbeitgeber erhöht

Mit der Tariferhöhung würden die Beschäftigten fair und angemessen an der wirtschaftlichen Entwicklung beteiligt, sagte der IG-Metall-Vorsitzende Berthold Huber. Die Warnstreiks hätten den notwendigen Druck erzeugt, der für die rasche Einigung nötig gewesen sei. Die IG Metall hatte seit Ende der Friedenspflicht am 30. April den Druck auf die Arbeitgeber erhöht. Bundesweit hatten sich in den letzten zwei Wochen mehr als 750.000 Metaller an Aktionen beteiligt.

 

Arbeitgeber boten vorher nur 2,3 Prozent an

Ursprünglich hatte die IG Metall für die deutsche Schlüsselbranche 5,5 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von zwölf Monaten gefordert. Die Arbeitgeber hatten zunächst 2,3 Prozent bei 13 Monaten angeboten. Insgesamt hat der neue Tarifvertrag eine Laufzeit von 20 Monaten und sieht eine Erhöhung von 5,6 Prozent vor.

 

Längere Laufzeit soll für Planungssicherheit sorgen

Der Präsident des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, Rainer Dulger, hob vor allem die lange Laufzeit hervor. „Der Pilotabschluss sorgt für Planungssicherheit und zeugt von Weitblick und Fairness.“ Auch die Arbeitgeber-Verhandlungsführerin Renkhoff-Mück bestätigt dies. Die Arbeitgeber hätten klar gemacht, „dass uns eine längere Laufzeit sehr, sehr wichtig ist. Und vor diesem Hintergrund sind wir mit dem Ergebnis gestern Abend unterm Strich doch sehr zufrieden“, so Renkhoff-Mück.

 

IG-Metall ebenfalls zufrieden

Der bayerische IG-Metall-Chef und Verhandlungsführer Jürgen Wechsler sagte: „Ich bin insgesamt und rundum sehr zufrieden.“ Die Arbeitnehmer würden am wirtschaftlichen Erfolg in den Betrieben angemessen beteiligt, dafür müssten sie mit der relativ langen Laufzeit eine Kröte schlucken.

 

Quelle: dpa

 

 

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