Do., 16.05.2013 , 18:01 Uhr

Erlanger Uni-Klinikum weist Vorwürfe zurück

Erlangen – Die „Mühlbacher-Kommission“, die gestern in München zur Zukunft der bayerischen Lebertransplantationszentren vorgestellt wurde, hat die Schließung des Erlanger Transplantationszentrums empfohlen. Prof. Dr. Heinrich Iro äußerte sich heute dazu: „Wir sind über das Votum von Herrn Mühlbacher sehr enttäuscht und halten es nicht für objektiv. Die Kommissionsarbeit hat ebenso wie das Audit der Bundesärztekammer im Januar 2013 gezeigt, dass in Erlangen keine relevanten Regelverstöße vorgekommen sind und hervorragende Strukturen bestehen. Die Diskussion über die Lebertransplantationsergebnisse berücksichtigt nicht ausreichend die unterschiedlichen Ausgangsbedingungen der Patienten.“

Professor Mühlbach hatte in einem Bericht das Patientenüberleben der bayerischen Lebertransplantationsprogramme verglichen. Dabei kritisierte er die Erlanger Ergebnisse sehr.

 

Vergleich sei kritisch zu betrachten

Grundsätzlich seien solche Vergleiche aber sehr problematisch, da insgesamt nur niedrige Fallzahlen vorhanden sind. Bereits im Februar 2013 hat Professor Doktor Werner Hohenberger, in dessen Klinik die Lebertransplantationen durchgeführt werden, darauf hingewiesen, dass die Überlebensquote bei lebertransplantierten Patienten in Erlangen nicht grundsätzlich schlechter wäre als bei den verglichenen Zentren. Der Anteil der Patienten, die dringend eine Organtransplantation gebraucht haben, sei allerdings zeitweise höher als anderenorts. Seiner Auffassung nach erklärt das die Ergebnisse.

 

Zusammenarbeit von Erlangen und München geplant

Zukünftig plant das Uni-Klinikum Erlangen Lebertransplantationen im Rahmen einer engen Kooperation mit der Chirurgischen Klinik der LMU München durchzuführen. „Wir werden nach Abschluss der Verhandlungen die Öffentlichkeit über alle Details umfassend informieren“, sagte Prof. Iro. Die Transplantationsprogramme für Herz, Niere und Pankreas werden unverändert auf hohem Niveau in Erlangen fortgesetzt.

 

 

 

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