Di., 06.08.2013 , 13:48 Uhr

Ferienzeit - Das Nürnberger Tierheim am Limit

Nürnberg – Das Hotel ist gebucht, die Koffer sind gepackt und das Auto ist startbereit: Dem Urlaub steht eigentlich nichts mehr im Wege, wäre da nicht noch das eigene Haustier. Die meisten Urlauber wissen nicht, wohin damit, also werden die kurzfristig ins Tierheim gebracht. Das Nürnberger Tierheim platzt derzeit aus allen Nähten: Allein in den ersten vier Tagen der Sommerferien wurden so viele Tiere abgeben, wie sonst in einem Monat. Bis Montag wurden insgesamt 23 Kleintiere, neun Hunde und 25 Katzen abgegeben. In der kurzen Zeit ein neuer Rekord für das Nürnberger Tierheim.

 

 

Faule Ausreden der Besitzer

 

Den Besitzern ist das Entledigen der eigenen Haustiere oft unangenehm, deswegen werden die meisten Tiere als „Fundtiere“ abgegeben. Dadurch fehlen den Mitarbeitern des Tierheims dann aber oft wichtige Informationen. Das sei vor allem den Tieren gegenüber unfair, so Tierheimleiterin Heike Weber. Gerade ältere Hunde stehen nach der Abgabe oft unter Schock. Während die Herrchen im Urlaub liegen, sitzen die Tiere ängstlich und zitternd mit eingeklemmten Schwanz in der Boxenecke und weigern sich zu laufen. Lautes Heulen und Bellen dringt Nachts durch die Hallen des Tierheims.

 

 

Zu wenig Mitarbeiter

 

Die Pfleger versuchen zwar alles, um den Tieren das Heimleben zu erleichtern , stoßen bei der hohen Anzahl an abgegeben Tieren jedoch schnell an ihre Grenzen. 30 festangestellte Mitarbeiter müssen sich die 24 Stunden aufteilen. In den schlecht besetzten Zeiten sind drei bis vier Hundepfleger in den Abteilungen, in den bestbesetzten sechs. Ohne Einsatz von ehrenamtlichen Helfern wäre ein normaler Betrieb aber gar nicht mehr möglich.

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