Mi, 24.09.2014 , 12:24 Uhr

Flüchtlinge finden in Otto-Lilienthal-Kaserne neues Heim

Roth – Alle provisorischen Dependancen und vor allem das Zentrale Aufnahmelager in Zirndorf sind bis auf den letzten Platz besetzt. Jetzt soll auch die Otto-Lilienthal-Kaserne ihre Türen für die Flüchtlinge öffnen. Nachdem vor zwei Wochen Sozialministerin Emilia Müller (CSU) mit einer Vertreterin des Verteidigungsministeriums und anderen Personen  das Areal besichtigt haben,  starten nun die ersten Umbauarbeiten.

 

 

Im westlichen Bereich der Kaserne stehen mehrere Mannschaftsunterkünfte und ein separater Eingang zur Verfügung. Die Gebäude können praktisch sofort verwendet werden, berichtet Oberst Hans-Jürgen Neubauer, Referatsleiter des Kompetenzzentrums Baumanagement der Bundeswehr in München. Die grundsätzliche Infrastruktur sei nutzbar, lediglich hinsichtlich des Brandschutzes und der sanitären Anlagen muss ein wenig nachgebessert werden. Die Versorgung soll über Catering erfolgen. Vorerst sollen ab Anfang Oktober 100 Flüchtlinge auf dem Kasernengelände einziehen, längerfristig können es aber bis zu 550 werden, erklärt Ruth Kronau-Neef, Pressesprecherin der Regierung von Mittelfranken. „Die Belegung wird nur stufenweise – je nach Umsetzung der Bauarbeiten – erfolgen können.“

 

Die Ausweichmöglichkeit in die Otto-Lilienthal-Kaserne war dringend notwendig, da das Zentrale Aufnahme Lager in Zirndorf (ZAE)  derzeit mit rund 1100 Flüchtlingen heillos überfüllt ist. Ursprünglich war das Lager für 650 Menschen gedacht. Besonderes Kopfzerbrechen bereitet den Zuständigen, dass die Ankunftszahlen in der ZAE bekanntlich ständig schwanken und schwer vorhersehbar sind. Auch die kurzfristig eingerichtete Station im alten Möbel-Höfner Gebäude ist mit 300 Personen an den Grenzen der Kapazität. Der Caritas-Verband um Franz Ganster kümmere sich vorbildlich um die Flüchtlinge und die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung und der Fürther Unternehmer sei beeindruckend: „Aus humanitärer Sicht wird hier bei uns sicher das Bestmögliche getan.“

 

In Erlangen dagegen sucht man noch „unter Hochdruck nach geeigneten Standorten“ sagt die Stadtspitze um Oberbürgermeister Florian Janik (SPD). Die Stadt muss weiterhin 300 Flüchtlinge als Außenstelle der ZAE unterbringen – und zwar noch bis Mitte März 2015. Da stellt die Zeltstadt am Freibad West bei dieser kühlen Witterung keine akzeptable Lösung mehr dar. Einer Zwischennutzung des alten Bettenhauses der Chirurgie, das im Moment leersteht, erteilte Innenminister Joachim Herrmann bei einem Besuch der Hugenottenstadt vergangenen Samstag eine Absage.

 

Siebte ZAE in Bayern kommt nach Schweinfurt

Genauer wiederum sind die Pläne des Bayerischen Sozialministeriums, was eine neue ZAE im Regierungsbezirk Unterfranken anbelangt: Im westlichen Teil der von den US-Streitkräften verlassenen „Ledward Barracks“ in Schweinfurt soll eine Erstaufnahmeeinrichtung entstehen. Dort soll im Laufe des Jahres 2015 der Betrieb aufgenommen werden.  Damit wurde, wie angekündigt, nun auch für den letzten der sieben Regierungsbezirke ein Standort für eine ZAE gefunden.

 

Sozialministerin Müller betonte, dass es sich bei der derzeitigen Situation nach wie vor um eine Ausnahmesituation handele: „Die explodierenden Zahlen bedeuten für uns gerade bei der Unterbringung eine große Herausforderung, für die wir uns wappnen. Wir werden noch im Oktober 2014 die Kapazität in der Erstaufnahme um rund 2000 Plätze aufstocken und bis Jahresende nochmal um 1100.“

 

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