Do., 17.07.2025 , 16:56 Uhr

Igel in Bayern: Das sind die häufigsten Gefahren für die Gartenbesucher

Mit dem Projekt „Igel in Bayern“ ruft der bayerische Naturschutzverband LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) jedes Jahr Bürgerinnen und Bürger dazu auf, ihre Igel-Beobachtungen online zu melden.

Seit 2015 wurden so rund 128.000 lebende und tote Igel im Freistaat gemeldet. Vor allem in städtischen Grünanlagen und privaten Gärten waren die Igel häufig unterwegs.

Straßenverkehr ist die häufigste Todesursache

Fast ein Drittel aller Meldungen sind Totfunde. Im Siedlungsraum lauern viele Gefahren für die Igel.

Straßen und versiegelte Flächen zerschneiden den Lebensraum der Tiere. Vor allem während der Paarungszeit ab Mai legen Igel große Distanzen zurück – dabei müssen sie oft Straßen überqueren. Der LBV appelliert daher an Autofahrende in den Abend- und Morgenstunden sowie nachts vorsichtig zu fahren.

Mähroboter: Gefahr im Garten

Der zunehmende Einsatz von Mährobotern, aber auch anderen Gartengeräten, fügt den nachtaktiven Säugetieren oft schwere Verletzungen zu, die oft im Tod enden.

Da sich Igel bei Gefahr zu einer Kugel zusammenrollen, sind sie den Maschinen schutzlos ausgeliefert. Um die Igel zu schützen, fordert der LBV ein flächendeckendes Nachtfahrverbot für Mähroboter.

Futterstellen für Igel

In Gärten gehen Igel auf Nahrungssuche nach Larven, Käfern oder Nachtfaltern, die immer schwieriger zu finden sind. Wenn von Anwohnenden regelmäßig Futter angeboten wird, ist das jedoch auch gefährlich für die Säugetiere. Eine regelmäßige Futterquelle lockt Igel aus einem großen Umkreis an. Auffällig ist auch, dass Futterstellen mehr Igel als gewöhnlich in Gärten locken. Das ist jedoch gefährlich für die Säugetiere:

„Mehrere Igel regelmäßig oder sogar ganzjährig zu füttern, ist nicht sinnvoll. Igel sind Einzelgänger, die weder Futter noch Unterschlupf gerne teilen und diese manchmal vehement gegen Artgenossen verteidigen.“ – LBV-Biologin Dr. Angelika Nelson

Wenn Igel engen Kontakt zu Artgenossen haben, können die Folgen gravierend sein. Krankheiten werden leichter übertragen, es gibt erhöhtes Stress- und Konfliktpotenzial. Falsches Futter und mangelnde Hygiene an Futterstellen könnten sogar für die Igel tödlich sein.

Am besten hilft man dem Igel mit einem naturnahen Garten, ausreichend Insektennahrung und sicheren Verstecken.

 

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