Drei von vier Tierheimen in Deutschland kämpfen aktuell mit einer mindestens hohen Auslastung. Das zeigt eine Umfrage des RedaktionsNetzwerks Deutschland unter 85 Einrichtungen. Auch das Tierheim Nürnberg berichtet von einer äußerst angespannten Lage. Wir haben uns vor Ort über die Situation informiert – und gleichzeitig am Tag des Gassigehens nachgefragt, wie Bürgerinnen und Bürger helfen können.
Bronco lebt zwei Jahren im Tierheim Nürnberg. Verschmust, nett und umgänglich, so wird er hier beschrieben – allerdings nur, wenn er die Menschen kennt. Bronco wurde wohl von seinem früheren Besitzer während der Coronazeit angeschafft, dann aber schnell wieder abgegeben, so vermutet die Heimleitung Schnabel.
Rund 40-50 Tiere stehen jeweils bei den Hunden und Katzen auf der Warteliste. Die Abarbeitung dauert – denn viele Tiere seien verhaltensauffällig. Die früheren Besitzerinnen und Besitzer hätten sich oft nicht um die Erziehung gekümmert. Die Situation in Mittelfranken ist aber keine Ausnahme. Schnabel begrüßt die Forderungen des deutschen Tierschutzbundes, etwa nach einer Einstellung des Onlinehandels mit Tieren.
Um die Situation zu entlasten, könne aber auch jeder Einzelne in der Region mithelfen und das z. B. bei der Zwingerreinigung. Neue Gassigeherinnen und –geher werden aktuell allerdings nicht gesucht. Die Botschaft aus dem Nürnberger Tierheim ist also: Auch wer Bronco oder ein anderes Tier momentan nicht adoptieren möchte, der kann aushelfen – und das etwa mit Sach- und Geldspenden oder ehrenamtlicher Unterstützung.