Es ist der August 2023 im Nürnberger Stadtteil St. Johannis. Die Bauarbeiten für ein Seniorenheim sind im vollen Gang, als man die ersten Knochen entdeckt. Zuerst nichts Ungewöhnliches. Doch nach und nach stellt sich heraus das sie zu einem Massengrab gehören. 3000 Skelette an der Zahl. Todesursache – die Pest. Die Stadtarchäologin Melanie Langbein hat sich die Knochen genauer angeschaut.
Mit viel Vorsicht untersucht Melanie Langbein die Knochen vom Pest Friedhof. Todeszeitpunkt: Zwischen 1632 und 1634. Einige davon haben sich durch Kupferabfälle grün eingefärbt. Trotzdem lässt sich daraus noch vieles ablesen.
Doch zurück zum Anfang. Vor über einem Jahr wurden im Nürnberger Stadtteil St. Johannis mehrere Skelette unter der Erde gefunden. Nach und nach stellte sich heraus, dass es über 3000 sind. Damit ist es das größte Massengrab in Deutschland. Für die Archäologen ist das ein bedeutender Fund der internationalen Wellen schlägt. Melanie Langbein war von Anfang an dabei.
Für Außenstehende eher ungewöhnlich: Ein Teil der Skelette lagert aktuell in einem Supermarkt in Bamberg.
Neben den Skeletten wurde auch eine Vase aus dem 16. Jahrhundert bei den Grabungen entdeckt. Sie ist damit 100 Jahre älter als der eigentliche Friedhof. Melanie Langbein arbeitet auch gerade an einer Ausstellung, bei der ausgewählte Knochen ab dem 3. Dezember in der Lorenzer Straße 30 zu sehen sein werden