In Fürth gibt es gleich doppelt Grund zum Feiern. Neben dem Richtfest der Volksbücherei steht auch ein echtes Stück Stadtgeschichte im Mittelpunkt. Das Sommerbad wird 70 Jahre alt. Seit der Eröffnung im Jahr 1955 ist es für viele Generationen ein beliebter Treffpunkt zum Schwimmen, Sonnen und Entspannen.
Seit ihrem 20. Lebensjahr geht Erika Kotte fast täglich ins Fürther Sommerbad. Bei der Feier zum 70-jährigen Jubiläum kommen auch bei ihr die ein oder anderen Erinnerungen hoch. Seit der Eröffnung am 4. August 1955 ist viel passiert. Aus dem damals größten Freibad Nordbayerns mit einer Liegefläche vom Hardsteg bis zur Siebenbogenbrücke, entwickelte sich ein Bad mit Geschichte. Das Flussbad an der Rednitz musste zwar 1968 schließen, doch dafür entstanden große Becken, neue Umkleiden und eine Beach Area. Auch Oberbürgermeister Thomas Jung schwelgt in Erinnerungen an die damalige Zeit. „Die Pommes mit Ketchup und Majo – Die waren schon für mich als Kind super. Und sind es auch für meine Enkelin“, so der Oberbürgermeister.
In den vergangenen Jahren musste das Sommerbad einige Herausforderungen meistern. Vor allem während der Corona-Krise mussten Lösungen her. Ein Faktor ist aber nach wie vor heute noch entscheidend: Das Wetter.
An einem Tag sind es 10 bis 20 Gäste. Und wenn das Wetter schön ist, haben wir dann schnell mal 7000 Gäste. Und das muss man erstmal planen können mit Personal und Allem. – Marcus Steurer, Geschäftsführer Infra Fürth.
Um mehr Platz zu schaffen, soll es bald neben dem alten Hallenbad ein neues Schwimmbad geben. Die Planungen für den Bau stehen bereits. „Wir werden das bisherige Schwimmbad nicht sanieren. Es ist fast 60 Jahre alt. Wir haben das große Glück, dass wir vor Ort viel Fläche haben und deswegen können wir ein komplett neues Hallenbad bauen. Mit einem 50 Meter Becken, das teilbar sein wird und zwei Lehrschwimmbecken“, so Marcus Steurer. Das Projekt wird voraussichtlich 2026 im Stadtrat diskutiert. Wenn alles nach Plan läuft, könnte 2030 der erste Sprung ins Wasser möglich sein – Vielleicht sogar gemeinsam mit Erika Kotte. Als Ehrengästin hat sie eine Dauerkarte auf Lebenszeit erhalten. Die 88 Jährige will auch in Zukunft noch ihre Bahnen schwimmen.