Die Aussichten für Flugreisende sind derzeit nicht gut: Lufthansa streicht über den Sommer rund 900 Flüge ab Deutschland, Swiss fliegt bis Ende Oktober gar nicht mehr nach Nürnberg. Dazu kommen an Spitzentagen lange Warteschlangen am Check-In. Den Airlines und Flughäfen geht das Bodenpersonal aus – und Verbesserungen kommen nur langsam.
Christian Albrecht (Airport Nürnberg): Wie überall in der Touristik-Branche ist die Personallage auch am Flughafen angespannt. Wir haben in den letzten Monaten aber schon wieder 100 Kräfte rekrutiert.
Dass eine derart große Personallücke überhaupt entstanden ist, hat viel mit der Pandemie zu tun – aber nicht nur.
Ob Betriebselektriker oder Gepäcksortierer – der Airport sucht weiterhin Mitarbeitende für die Arbeit am Flugfeld. Das ist aber gar nicht so einfach. Denn auch qualifizierte Bewerber müssen vor dem ersten Einsatz einige Hürden überwinden.
Christian Albrecht (Airport Nürnberg): Wer am Flughafen arbeitet, muss durch eine Sicherheitsüberprüfung. Es dauert Zeit, bis man tatsächlich am Vorfeld arbeiten darf.
Bei den Gewerkschaften hat man noch einen anderen Grund für den Personalmangel ausgemacht: Die Arbeitsbedingungen für das Bodenpersonal sind schlecht.
Stefan Wolf glaubt nicht, dass viele der gekündigten Mitarbeiter wieder zurückkommen. Viele hätten dauerhaft in anderen Branchen Arbeit gefunden.
Bis im Flugverkehr wieder ausreichend Mitarbeitende eingestellt sind, sollten Passagiere Vorsorge treffen: Rechtzeitig vorher am Flughafen sein und wichtige Dinge im Handgepäck mitnehmen.