Oft heißt es bei Klimaaktivisten und Landwirten “Schuld sind die anderen”. Doch selten treten sie wirklich miteinander in Kontakt – noch seltener ist wohl sogar das Bild, dass sie zusammen auf dem Feld arbeiten. Doch genau das passiert diese Woche in ganz Deutschland – auch bei uns in Mittelfranken.
Martin Stiegler ist Landwirt für Haselnussanbau in Cadolzburg. 5.000 Bäume wachsen auf einer Fläche von fast 10 Hektar. Im Rahmen der Aktionswoche “Hof mit Zukunft” laden Landwirte wie er Aktivisten für zwei Tage auf ihren Betrieb ein, um gemeinsam in den Austausch zu kommen. Es scheint oft so als wären die Gräben groß zwischen Bauern und Klimaaktivisten – doch mit dem Thema Klimawandel beschäftigen sich alle auf ihre eigene Weise. Auch Martins Betrieb spürt die Folgen des Klimawandels. Spätfröste verschieben die Ernten nach hinten.
Was Klimaschützer mit am meisten an der modernen Landwirtschaft kritisieren: Der Einsatz von Pflanzenschutzmittel und dass Flächen einseitig ausgebeutet werden, indem auf einer Fläche zum Beispiel nur eine Frucht angebaut wird. Für dieses Problem hat sich Martin ein paar Hilfskräfte besorgt – Hühner sorgen zwischen den Haselnussbäumen für Ordnung. Eine weitere Idee von ihm: Photovoltaikanlagen als dritte Ebene auf seinen Plantagen zu platzieren. Doch es gibt kaum Förderung für solche innovativen Ideen.
Willem Schuchardt ist Teil der Organisation “Guter Grund”. Eine Herzensthema von ihm ist die Frage, wem die Ressourcen auf unserem Planeten gehören. Anders als Landwirte wie Martin engagiert sich die Organisation durch Petitionen und arbeitet mit Bürgerinitiativen zusammen. Zwei Tage lang bleiben Maren und Willem auf dem Hof von Martin. Im Idealfall profitieren beide Seiten von dem Austausch.