Der Markt für gebrauchte Kleidung steht unter Druck: Die Nachfrage nach Alttextilien ist stark zurückgegangen, was zu einem deutlichen Preisverfall und Problemen beim Absatz führt. Besonders betroffen sind Sammelorganisationen wie das Bayerische Rote Kreuz (BRK) in Nürnberg, das jährlich rund 2.550 Tonnen Kleidung über etwa 600 Container einsammelt. Doch nicht nur die Nachfrage sinkt – auch die Qualität der abgegebenen Textilien hat spürbar nachgelassen. Immer mehr Kleidung ist stark verschmutzt oder beschädigt und muss direkt als Müll entsorgt werden. Das erschwert die Weiterverwertung und belastet die Sammelstellen zusätzlich.
In Nürnberg reagiert man nun auf die veränderte Lage: Etwa 20 Prozent der Containerstandorte – vor allem im südlichen Stadtgebiet – werden abgebaut. Damit will man nicht nur auf die sinkende Sammelqualität reagieren, sondern auch die Infrastruktur effizienter gestalten. Um die Sammlung dennoch aufrechtzuerhalten und zu verbessern, setzt das BRK künftig auf neue Modelle: An Wertstoffhöfen sollen sogenannte „Thekenlösungen“ eingeführt werden, bei denen die Kleidung direkt abgegeben und sortiert werden kann. Zusätzlich sind mobile Sammelstellen geplant, die flexibel in verschiedenen Stadtteilen eingesetzt werden. Mit diesen Maßnahmen soll die Alttextiliensammlung in Nürnberg nachhaltiger und zukunftsfähiger gestaltet werden – trotz schwieriger Marktbedingungen.