Mi, 14.12.2022 , 16:14 Uhr

Am Klinikum Nürnberg: Forschung zur künstlichen Plazenta schreitet voran

Es ist ein weitverbreitetes Problem bei Frühgeborenen: Die Lunge ist noch nicht ganz ausgereift und kann den kleinen Körper so nicht mit genug Sauerstoff versorgen. Wenn das der Fall ist, müssen die Säuglinge künstlich beatmet werden – zumindest bis jetzt. Ein fränkisch-kanadisches Forscherteam macht große Fortschritte bei der Entwicklung einer künstlichen Plazenta. Die soll – wie die natürliche Plazenta – das Kind über die Nabelschnur mit Sauerstoff versorgen.

Künstliche Plazenta könnte Beatmung ersetzen

Ein Frühgeborenes auf der Intensivstation im Südklinikum Nürnberg. Es wird über Schläuche beatmet und von der Kinderkrankenpflegerin versorgt. Hier im Klinikum arbeitet das Team um Prof. Dr. Fusch und Dr. Rochow gerade an einer Lösung, welches die künstliche Beatmung in Zukunft ersetzen könnte.

Die künstliche Beatmung ist aber oft notwendig, um das Kind mit Sauerstoff zu versorgen

Aber das geht meist nicht spurlos am Körper vorbei. Die künstliche Plazenta könnte dieses Dilemma lösen. Genau wie die Plazenta im Mutterleib wird das künstliche Organ vom Herzen des Kindes durchblutet. Zusätzliche Pumpen werden dafür nicht benötigt. Schon seit etwa 15 Jahren gibt es die Idee für das Projekt, seit 2019 nimmt die Forschungsarbeit am Südklinikum in Kooperation mit einer kanadischen Einrichtung richtig Fahrt auf.

Die Förderung läuft vier Jahre

In dieser Zeit möchte das Team um Dr. Fusch einen Prototyp herstellen, der dann auch bei einem Kind eingesetzt werden darf. Die Entwicklung einer künstlichen Plazenta birgt die Chance, bei Neu- und Frühgeborenen zunehmend auf invasive Beatmung verzichten zu können. Das gesamte Forschungsteam könnte so den Kleinsten einen angenehmeren Start in das Leben ermöglichen.

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