Luis Rauschhuber machte sich im 20. Jahrhundert als Bildhauer einen Namen in Nürnberg. Doch heute ist sein Schaffen in der Öffentlichkeit eher unbekannt. Seine Nachfahren möchten auf seine Kunst aufmerksam machen – und haben sein ehemaliges Wohn- und Arbeitshaus in jahrelanger Arbeit zu einem kleinen Museum umgebaut. Im Frühjahr war die Eröffnung. Es gibt einen Einblick in Luis Rauschhubers Leben und Arbeiten.
Seine Tochter Monika Nagel ist 1952 geboren – das Jahr, in dem das Wohn- und Arbeitshaus der Familie Rauschhuber in Ziegelstein gebaut wurde. Heute sind zwei Räume in dem Haus – Werkstatt und Wohnzimmer – ein kleines Museum, das viele seiner Werke an ihrem Ursprung beherbergt.
Die anderen Räume sind privat vermietet. Die Mieter arbeiten an den Öffnungstagen auch im Museum. Ein noch seltenes Konzept. Für Monika Nagel aber ein wichtiger Schritt, um die Kunst ihres Vaters der Öffentlichkeit näherzubringen.
Im Archiv des Germanischen Nationalmuseums werden Briefe, Notizen und Fotografien seiner Arbeiten aufbewahrt. Doch viele seiner Werke können auch an öffentlich zugänglichen Orten besichtigt werden. Direkt in der Nähe des ehemaligen Wohnhauses: Die St. Georg Kirche. Darin befindet sich eines der Hauptwerke von Rauschhuber: Der Kreuzweg. 10 Jahre nach seinem Tod wurde er auf Wunsch des Pfarrers übermalt, die Bilder sind also nicht mehr im Originalzustand. Luis Rauschhuber war sehr gläubig. Die Religion: Auch ein großer Antrieb für sein Schaffen.
In der Zeit des Nationalsozialismus widmet er sich hauptsächlich der Portraitkunst. Die sogenannte Nazikunst verabscheute er laut seiner Familie. Auf dem Gelände des Klinikums Nürnberg findet sich die letzte größere Arbeit Rauschhubers von 1971: “Der leidende Mensch”. Er schuf die Skulptur zwei Jahre vor seinem Tod. Er verstarb mit knapp 69 relativ früh.
Auf dem Johannisfriedhof befindet sich ein großes von Rauschhuber geschaffenes Kreuz. Auf einigen Gräbern sind Spuren seiner Arbeit zu finden. Er und seine Frau sind hier bestattet. Monika Nagel kümmert sich um das Grab. Ihre Lebensaufgabe: Die Werke ihres Vaters Menschen nahe zu bringen. Damit die Erinnerungen an den Nürnberger Bildhauer Luis Rauschhuber lebendig bleiben.
Das Atelierhaus Rauschhuber ist jeden Sonntag von 13-16 Uhr geöffnet.