Schon aus 1384 gibt es erste Spuren jüdischen Lebens in Schwabach. Über Jahrhunderte prägten jüdische Familien die Stadt: Sie gründeten eine Gemeinde, errichteten eine Synagoge und stellten mit dem Bezirksrabbinat ein religiöses Zentrum. Heute erinnert das Stadtmuseum an diese Geschichte und rückt sie am Sonntag beim Europäischen Tag der Jüdischen Kultur wieder in den Mittelpunkt.
Im Jahr 1800 lebten rund 280 Jüdinnen und Juden in Schwabach. Doch Abwanderung, Verfolgung und schließlich die NS-Zeit ließen die Gemeinde fast vollkommen verschwinden. Bis heute erinnert die Synagogengasse an das jüdische Viertel.
Das Stadtmuseum Schwabach bewahrt Zeugnisse dieser langen Geschichte. Mittlerweile zeigt es über 50 Erinnerungsstücke. Aber auch Persönlichkeiten wie Walter Tuchmann spielen eine bedeutende Rolle.
Für Museumsleiter Tobias Schmied sind es genau solche persönlichen Geschichten, die die Vergangenheit greifbar machen. Viele Objekte erzählen ähnliche Geschichten jüdischen Lebens.
Zum Europäischen Tag der Jüdischen Kultur lädt das Museum gemeinsam mit dem Jüdischen Museum in Fürth und Schnaittach dazu ein, dem Judentum auf die Spuren zu gehen.
Das große Ziel der Führungen: Die jüdische Geschichte wieder erlebbar zu machen, damit sie nicht in Vergessenheit gerät. Am Sonntag starten die kostenlosen Führungen in Schwabach um 14:00 Uhr. Eine Anmeldung zur Teilnahme ist nicht notwendig.