Di., 15.04.2025 , 16:35 Uhr

Aus Überzeugung oder finanziellen Gründen: Kirchenaustritte in Bayern nehmen zu

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Die Kirchen in Bayern verlieren weiter an Mitgliedern – aus Überzeugung, aus Protest, aber oft auch aus finanziellen Gründen. Für die Religionsgemeinschaften heißt das: Es führt kein Weg vorbei, neue Wege zu gehen. Ein Gedanke – der Politik und Kirche gleichermaßen herausfordert.  

Dieser Meinung sind mittlerweile viele Menschen in der Region – aber nicht alle. Die Zahl der Kirchenaustritte ist in Bayern leicht zurückgegangen. Das zeigen die aktuellen Zahlen des bayerischen Landesamts für Statistik, die heute Bayerns Innenminister Joachim Herrmann vorgestellt hat. Ein Negativtrend ist dennoch deutlich spürbar.  

Insgesamt sind im letzten Jahr in Bayern rund 87.000 Menschen aus der katholischen und rund 39.000 Mitglieder aus der evangelischen Kirche ausgetreten. Auch bei der orthodoxen Kirche und den jüdischen Gemeinden sind Rückgänge zu beobachten. Einen Rückgang der Mitglieder spürt auch Nürnbergs Pfarrer Martin Brons. Seit 10 Jahren treten jedes Jahr rund 100 Mitglieder aus seiner Gemeinde aus. Die stark rückläufigen Mitgliederzahlen stellen auch die damit verbundenen sozialen Einrichtungen vor große Herausforderungen. Viele Kindergärten und Krankenhäuser sehen sich durch die fehlende finanzielle Unterstützung gezwungen, Angebote einzuschränken. Ohne Mitglieder kein Geld für die Kirche – so die Devise. Um religiöse Werte möglichst früh zu vermitteln, soll es bald die Möglichkeit geben, an Grund- und Mittelschulen Religionsunterricht konfessionsübergreifend anbieten zu können. Das haben das Kultusministerium sowie das Katholische Büro in Bayern und das Landeskirchenamt der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern beschlossen. Das große Ziel: Den Negativtrend zu stoppen.  

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