Nach Feierabend einen Cocktail im Liegestuhl schlürfen oder mit den Füßen durch kühles Wasser waten – wer den Lieblingsstrand in Nürnberg kennt, der denkt dabei wohl vor allem an diese Dinge. Doch das Projekt soll mehr sein als eine Sommeroase. Und einen Beitrag zur Biodiversität leisten. Dafür wird der Sand nach dem Ende der Strandsaison aufbereitet und wiederverwendet. Zum Wohle der Bienen.
Wildbienen in natürlicher Umgebung. Das war 1990 noch häufiger zu sehen als heute. Aktuell gilt etwa die Hälfte der 560 existierenden Wildbienen-Arten in Deutschland als gefährdet oder ausgestorben. Das will Imker Michael Fischer ändern. Und zwar mit einem künstlichen Zuhause – sogenannten Sandarien.
Was bis Sonntag noch als Liegestrand mitten in Nürnberg dient, wird ab Montag zu 240 Sandarien umfunktioniert. Neben der Sandfläche gehört eine Bepflanzung zur Brutstätte dazu. Auch die stammt aus der Region. Ein Sandarium kostet 750 Euro. Aktuell sind laut Michael Fischer erst sechs Stück verkauft – die Relevanz für Brutstätten von Wildbienen sei aktuell aber besonders hoch.
Wer ein Hornissen-Nest entdeckt, kann das auf der Website “beewarned.de” (der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau) melden. Seit 2022 ist die Asiatische Hornisse in Bayern bekannt. Diese Gefahr für Wildbienen und andere Insekten werde auch in Zukunft bleiben, vermutet Michael Fischer. Deshalb seien Projekte für Artenschutz und Biodiversität so wichtig.
Deshalb hofft der Imker, dass er seine Sandarien bald bei vielen Obstbauern und Einzelpersonen aufstellen kann. Um gemeinsam verschollen geglaubte Wildbienen wieder zu entdecken.