Am Sonntag ist es so weit: Zirka 82.000 Erlangerinnen und Erlanger entscheiden über den Wohnraum im Klinikviertel. In Form eines Bürgerentscheids. Das Uniklinikum möchte bestehende Wohnheime für seine Auszubildenden und Mitarbeiter umfunktionieren zu Klinikgebäuden. Konkret sind 167 Wohnungen davon betroffen.
Allerdings baut das Uniklinikum bis Ende 2027 137 neue Wohnungen – weitere 71 sind in Planung. Diese Wohnungen sind aber nicht mehr gegenüber, sondern mit dem Auto etwa 10-15 Minuten entfernt. Mit dem Fahrrad und dem ÖPNV sei das Universitätsklinikum trotzdem erreichbar. Das Uniklinikum betont außerdem, dass jede neu gebaute Wohnung trotzdem genauso viel kosten wird. Der Kostenanstieg durch einen Neubau wird demnach das Uniklinikum übernehmen. Das Uniklinikum wolle die Versorgung für die Patientinnen und Patienten verbessern. Die Initiatoren dagegen fürchten eine Vergrößerung der Wohnungsnot.
Wie die Entscheidung am Ende ausfällt – das können die Erlanger Bürger am Sonntag in der Hand. So oder So: Schnell wird sich nichts verändern – die Baupläne greifen erst in den späten 30er Jahren. Die Gebäude gehören ohnehin der Uniklinik, die Mitbestimmung der Bürger also ist begrenzt. Ein Bürgerentscheid also mit wenig direkter Auswirkung – aber großer Symbolik für Erlangen.