Weniger Bürokratie, mehr Digitalisierung: Ein Vorschlag dazu hat heute die Bundesregierung vorgelegt. Das hat das Ministerium für Digitales und Staatsmodernisierung heute mittgeteilt. Unter dem Motto “Entlastungskabinett” möchte die Regierung mit acht Maßnahmen etwa 100 Millionen Euro einsparen. Das soll vor allem durch Digitalisierung und weniger Berichtspflichten passieren. Warum das für Unternehmen auch aus Mittelfranken wichtig ist, zeigt ein Beispiel aus Nürnberg.
Gerade im Herbst kann er schöne Farben erzeugen. Doch die Kletterpflanze wächst und wächst. Wer sie hat, bekommt sie kaum noch weg. Der schöne Anblick wird dann ein Problem. Kleinen und mittleren Betrieben aus Mittelfranken scheint die Bürokratie in den letzten Jahren über den Kopf gewachsen zu sein, wie Nina Strubl Gesellschafterin einer Immobilienfirma aus Nürnberg beklagt. Bürokratie schaffe somit in der Branche der Hausverwaltung mehr unnötige Arbeit , so die Gesellschafterin. Andererseits machen es neue Technologien möglich, Werte deutlich präziser zu messen. Das schaffe zwar klarere Angaben. Mehr Transparenz bedeute das nicht zwangsläufig, so Nina Strubl.
Probleme, wie sie die Geschäftsführerin von 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern schildert, haben viele Betriebe. Das hat jetzt das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung untersucht. So würden 14 Prozent der Betriebe in Deutschland ihre bürokratische Belastung im Jahr 2025 als sehr hoch einschätzen. 2022 habe dieser Wert noch bei 4 Prozent gelegen. Im Bereich Energieversorgung berichtet jeder fünfte Betrieb von zusätzlichem bürokratiebedingten Personalaufbau, gefolgt von Öffentlicher Verwaltung mit 19 Prozent sowie Erziehung und Unterricht mit 17 Prozent. Insgesamt seien in Deutschland im ersten Quartal 2025 325.000 neue Beschäftigte für die Bewältigung von Bürokratie neu eingestellt worden. Um Bürokratie in Zukunft abzubauen, möchte die Bundesregierung laut dpa mit acht Maßnahmen Prozesse vereinfachen und somit 100 Millionen Euroeinsparen. So sollen zum Beispiel Berichtspflichten wegfallen. Damit soll kleineren und mittleren Betreiben wie dem von Nina Strubl die Bürokratie in Zukunft nicht wie Efeu über den Kopf wachsen.