Aus Bauschutt neue Materialien für Gebäude gewinnen oder Programme für autonomes Fahren entwickeln: Das sind nur zwei Projekte, an denen die Forscherinnen und Forscher im Ohm Innovation Lab arbeiten. Acht Jahre wurde auf AEG im Nürnberger Westen geplant und gebaut. Am Freitag wird das Gebäude offiziell eröffnet. Wir haben schon vor dem offiziellen Start einen Blick hinter die Kulissen geworfen.
480.000 Liter: Mit so viel Wasser können Dirk Carstensen und seine Forscherinnen und Forschern an der Technischen Hochschule Nürnberg der Frage nachgehen: Wie können Abläufe von Talsperren oder Stauseen uns besser vor Hochwasser schützen? Für die Forschungsgruppe hat die Hochschule ein Modell in einer Halle mit etwa 850 Quadratmetern Fläche gebaut. Wasser ist Dirk Carstensens Element. Seit 2012 ist er Professor an der Ohm. Vorher war der Mecklenburger Student und Mitarbeiter am ältesten Wasserbau-Institut Deutschland in Dresden – für mehr als zwei Jahrzehnte. Das neue Ohm Innovation Lab ermöglicht ihm unter modernsten Möglichkeiten zu forschen. In Zeiten des Klimawandels und der Energiewende ist seine Forschung hochaktuell – nicht erst seit der Katastrophe im Ahrtal. Momentan sieht er die Region für Hochwasser dennoch gut gerüstet.
Etwa 12 Forschungseinrichtungen sollen in dem neuen Gebäude untergebracht werden. Mit über 8.500 Quadratmetern Nutzfläche ist es das größte Forschungsgebäude einer Hochschule für angewandte Wissenschaften in Deutschland. Mit diesem Modell möchte das Team um Dirk Carstensen nicht nur den Hochwasserschutz erforschen, sondern auch Wasserkraft als Energiequelle untersuchen. Am Freitag wird Dirk Carstensen seine Ideen bei der offiziellen Eröffnung des Gebäudes zum ersten Mal vor Publikum präsentieren.