Vor fast genau 500 Jahren hat Martin Luther das Neue Testament ins Deutsche übersetzt. 1522 gab es die erste Auflage. Bis heute wurde mindestens ein Buch der Bibel insgesamt in mehr als 3.500 Sprachen übersetzt. Und da könnte bald auch fränkisch dazukommen. Ein Pfarrer aus Lichtenau hat sich der Mammutaufgabe angenommen. So könnten dann bald viele Bibeltexte fränkisch werden. Denn, Pfarrer Claus Ebeling will eine neue Bibelübersetzung — und zwar auf Fränkisch. Da wird dann das Lied zum Liedla und der Stern zum Sternla.
2018 ist schon ein Heft mit Psalmen und Liedern auf fränkisch erschienen. Jetzt geht das Projekt “Mundart in die Kirche bringen” in die nächste Runde. Fast 500 Bibeltexte müssen dafür übersetzt werden. Das schafft Pfarrer Ebeling nicht allein und hat sich Hilfe geholt. Gut 80 Franken arbeiten insgesamt an den Übersetzungen. Eine fränkische Rechtschreibung gibt es aber nicht, darum mussten eigene Regeln her. Der größte Teil ist schon übersetzt. Doch jetzt startet die Korrekturphase. Denn: Gesprochenes Fränkisch ist nicht gleich geschriebenes Fränkisch. Die Texte müssen – trotz Dialekt – gut lesbar sein. Bis die Mundart-Bibel in Druck gehen kann, dauert es voraussichtlich noch bis 2024. Dann könnten zukünftig viel mehr Gottesdienste in Franken in der typischen Mundart gehalten werden. Genau wie in Lichtenau.