Einkaufen am Sonntag oder nach 20 Uhr – das ist in Bayern nur ab und zu möglich. Seit dem 1. August gilt das neue Ladenschlussgesetz und damit gibt es auch ein paar mehr Freiheiten für die Kommunen. Bei der Anzahl von bis zu vier verkaufsoffenen Sonntagen gab es keine Änderung. Erlaubt sind jetzt aber auch acht lange Einkaufsnächte im Jahr.
Nürnberg bleibt zurückhaltend und das sorgt für Diskussionen. Zwei verkaufsoffene Sonntage und vier lange Einkaufsnächte: das ist der aktuelle Nürnberger Plan. Möglich wären doppelt so viele. Kritik daran kommt von Wirtschafts- und Handelsverbänden.
Sabine Janßen, Erlebnis Nürnberg e. V.
„Bereits der von der Stadt Nürnberg vorgestellte Kompromiss schöpft die Möglichkeiten des Ladenschlussgesetzes nicht aus. Nach diesem mit den Händlern abgestimmten Vorschlag würde nur die Hälfte der möglichen verkaufsoffenen Sonntage sowie die Hälfte der möglichen langen Verkaufsnächte stattfinden. […] Die Nürnberger Innenstadt darf nicht leichtfertig fehlender Kompromissbereitschaft und parteipolitischen Interessen geopfert werden.“
Die Stadt verweist dagegen auf ihren Versuch, beide Seiten zusammenzubringen. Also den Handel auf der einen, Gewerkschaften und Kirchen auf der anderen.
Andrea Heilmaier, CSU
„Der Handel, der möglichst viel möchte, […], aber wir kennen auch die Haltung der Sonntagsallianz, der Gewerkschaft und Kirchen, die möglichst gar keine Öffnung möchten. Das sind zwei Pole, die wir versuchen wollen in irgendeiner Form in Einklang zu bringen. Deshalb hatten wir vorgeschlagen die goldene Mitte vier lange Einkaufsnächte zu ermöglichen statt acht die tatsächlich gehen. Leider hat es bisher noch keine Mehrheit gefunden.“
Überall wird unterschiedlich mit den Regeln umgegangen: In Fürth sind in diesem Jahr drei verkaufsoffene Sonntage geplant, in Ansbach ebenfalls, in Schwabach vier. Nürnberg bleibt vorsichtiger. Am 22. Oktober steht das Thema jetzt erstmal auf der Tagesordnung des Stadtrats.