Zu teuer, zu wenig erprobt oder zu unpraktisch. Das sind nur drei Gründe, weshalb sich nach wie vor die Mehrheit der deutschen Bevölkerung für einen Verbrenner und gegen ein E-Auto entscheidet. Im Januar 2025 betrug die Anzahl der E-Autos an der Gesamtheit aller zugelassenen Pkw in Deutschland nur 3,3 %. Auch wenn die Verkaufszahlen seit Beginn des Jahres steigen, rollen immer noch weitaus mehr Verbrenner als Stromer auf den Straßen. Das gilt für Nutz- und Privatfahrzeuge. In Bayern (unter Projektleitung der FAU Erlangen-Nürnberg) arbeiten Wissenschaft und Industrie aktuell an einer neuen Technologie. Mit dieser soll der Elektromobilität zum Aufschwung verholfen werden.
Mit dem Auto, dem Van oder Lkw auf der Autobahn fahren und sein Fahrzeug laden, ohne eine Pause einlegen zu müssen. So einfach soll es in Zukunft sein. Das ist der Plan hinter dem sogenannten induktiven Laden. Dafür wurden 300 Spulen auf einer ein Kilometer langen Teststrecke auf der A6 bei Sulzbach-Rosenberg unter der Fahrbahn verlegt. Bei dem Test-PKW werden etwa 20 Kilowatt auf das Fahrzeug übertragen. Damit kann das Auto mit 90 km/h fahren, ohne Energie aus der Batterie entnehmen zu müssen. Frankreich ist laut den Projektpartnern schon einen Schritt weiter.
Die Strecke bei Mittelfranken (zwischen den Anschlussstellen Amberg-West und Sulzbach-Rosenberg in Fahrtrichtung Nürnberg) ist aktuell die einzige Probestrecke für induktives Laden von Elektrofahrzeugen während der Fahrt in ganz Deutschland. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Projekt mit 5,8 Millionen Euro. Einen Kilometer Autobahn für induktives Laden auszustatten, kostet Stand heute etwa zwei Millionen Euro. Die sollen laut den Verantwortlichen aber halbiert werden, indem an der Technologie weitergearbeitet wird. Denn das große Ziel hinter dem Projekt: Elektrisches Fahren soll alltagstauglich, effizient und noch nachhaltiger als bisher werden.
Auf die Frage, wann genau, Auto, Van und Lkw auf der Autobahn flächendeckend fahren und ohne Pause induktiv geladen werden können, darauf will das Projektteam noch keine konkrete Jahreszahl nennen. Für es ist jedenfalls klar: Kontaktloses Laden wird zunächst im Stehen – heißt etwa an Bushaltestellen – umgesetzt werden.