Husten, Halsweh oder eine triefende Nase – der Gang zum Arzt bleibt vielen in den kalten Monaten nicht erspart. Seit Januar könnte mancher dabei aber eine Überraschung erlebt haben – denn beim Arzt gibt es statt dem rosafarbenen Zettel für verschreibungspflichtige Medikamente nun ein E-Rezept. Gut einen Monat ist die Umstellung jetzt her – wir haben einen Hausarzt, eine Apothekerin und Bürgerinnen und Bürger nach ihren ersten Erfahrungen gefragt.
Die Gesundheitskarte in das Kartenlesegerät einschieben und wenig Sekunden später ist das elektronische Rezept erstellt. So zumindest ist der Optimalfall. Hamdullah Orman ist Allgemeinmediziner in Nürnberg – optimal laufe seit Januar leider nicht alles ab.
Technische Probleme sind in Ormans Praxis in den letzten Wochen schon mehrmals aufgetreten, etwa auch nach einem Update der neuen Software. Dennoch befürwortet er, dass das E-Rezept an sich Wartezeiten verringern kann, zum Beispiel in der Apotheke. Hier können gesetzlich Versicherte ihr E-Rezept per Gesundheitskarte, App oder Papierausdruck einlösen.
Kritisch sieht Apothekerin Nieberding etwa die Abhängigkeit von der Technik. Kundinnen und Kunden würden sich zudem häufig beschweren, dass sie die Rezepte auf der Gesundheitskarte nicht einsehen können.
Das Fazit aus Mittelfranken für das E-Rezept ist also folgendes: Auf der einen Seite werden kürzere Wartezeiten und weniger Wege für Patientinnen und Patienten gelobt, auf der andere Seite gibt es Probleme und Bedenken gegenüber der Technik. Hier hofft Orman, dass sich das in Zukunft noch verbessert.