Kinder sind unsere Zukunft – heißt es ja immer. In Mittelfranken gab es 2022 ca. 100.000 Grundschulkinder. Laut Bayerischen Sozialministerium hat sich die Zahl der 6 – 10-Jährigen in einer Nachmittagsbetreuung seit 2010 fast verdoppelt. Ab 2026 haben alle Kinder dann ein Anspruch auf einen Hortplatz. Wie löst Nürnberg als größte Stadt Mittelfrankens das Problem? Wir waren vor Ort.
Stephanie Beck und Karina Silaghi leiten gemeinsam den Hort am Schulcampus Werderau in Nürnberg. Aktuell betreuen sie mit ihrem Team 100 Kinder – Platz und Personal hätten sie laut eigener Aussage für 150 Kinder. So gut, läuft es bei der Suche in Nürnberg nicht immer. Laut Medienberichten sei 2023 die Zahl der Anmeldungen doppelt so hoch gewesen wie die Zahl der Plätze. Außerdem fehle es in alten Schulgebäuden an der Infrastruktur. Pädagogisches Personal ist knapp und die Herausforderungen hoch.
Der Mangel an Plätzen vor Ort führe aktuell auch zu weiteren Wegen für die Kinder, räumt Sozialreferentin Elisabeth Ries ein. Dynamisch sei aber auch der Bedarf an Plätzen. Der Prozentsatz von 71% bleibe laut Sozialreferentin Elisabeth Ries gleich. Die Stadt schafft mehr Plätze, gleichzeitig gebe es seit einigen Jahren aber auch mehr Kinder. Ziel der Stadt sei es im Jahr 2030, für 90% der 17.500 Grundschulkinder einen Hortplatz bereit zu stellen. Ein Rechtsanspruch für alle Kinder besteht aber schon 2026. 170 Millionen Euro soll das nach aktuellen Schätzungen kosten. Wie viele Eltern diesen Anspruch im kommenden Jahr wirklich wahrnehmen, bleibt offen.