Schon lange wurde geahnt, dass unter Rothenburg ob der Tauber eine alte Synagoge stecken könnte. Diese wurde nun teilweise freigelegt. Für Juden ein wichtiges Stück Geschichte. Denn die Synagoge war im 13. Und 14. Jahrhundert Zentrum ihres Glaubens. Vertreibungen und sogar Morde an der jüdischen Bevölkerung fanden zu dieser Zeit statt. Die freigelegte Synagoge ist daher auch ein Mahnmal für die leidvolle Geschichte der Juden in Rothenburg.
In Rothenburg ob der Tauber kommt ein Stück Geschichte zum Vorschein. Bei Sanierungen des Kappellenplatzes wurde eine jüdische Synagoge aus dem Spätmittelalter gefunden. Eigentlich sollte der Platz saniert und neu bepflastert werden. Zum Vorschein kam das Fundament der schon in der Gegend vermutete Synagoge. Diese wurde nach der Vertreibung der Juden 1406 als Marienkapelle neu geweiht.
Seit Juli sind Christoph Lobinger und Nicolas Tomo dabei, die Synagoge zu dokumentieren und so ein Stück Geschichte zu erhalten. Freigelegt wird aber nur der Teil der Synagoge, der während der Sanierungsarbeiten gefunden wurde. In sogenannten Gruben sind noch Überreste des Fußbodens zu finden.
Rund ein Viertel der gesamten Synagoge wurde von Archäologen freigelegt.
Die Synagoge erinnert an das jüdische Viertel Rothenburgs. Erstmals erwähnt 1180 waren Juden mal geduldet, mal gnadenlos verfolgt.
Die Synagoge wird erhalten. Das bedeutet in diesem Fall, mit Erde begraben und das Gelände Pflastern. Im Herbst, wenn die Arbeiten abgeschlossen sind, soll hier nämlich wieder ein Parkplatz sein. So konnten Stücke von Rothenburgs jüdischer Geschichte weiter erforscht werden und das Fundament ist von Moos und anderen Umwelteinflüssen geschützt.