Aus einem ehemals pompösen Behördengebäude vor den Toren der Altstadt soll ein offenes, einladendes Zentrum der Bildung und des kirchlichen Lebens werden. Dieses Ziel verfolgt die evangelische Landeskirche am Nürnberger Rathenauplatz – mit der Sanierung und Umgestaltung der früheren Oberpostdirektion. Sie hatte die gut 50 Jahre alte Immobilie nach langem Leerstand 2017 erworben. Als „Evangelischer Campus Nürnberg“ soll der ausladende Betonkomplex künftig vor allem die Evangelische Hochschule, verschiedene Fachschulen der Rummelsberger Dienste und landeskirchliche Einrichtungen beherbergen.
Die Kirche will damit wieder mehr Präsenz zeigen – laut eigener Aussage für junge Leute, aber auch für die gesamte Stadtgesellschaft. Der Freistaat unterstützt das rund 111 Millionen Euro teure Projekt mit 31 Millionen Euro. Die Investition in Bildung und Wissenschaft stehe dabei für Bayern im Vordergrund.
Das Projekt stößt bei der Kirche nicht unbedingt bei allen auf offene Ohren. Intern blieb das Bauvorhaben lange umstritten. Auch wegen der hohen Kosten.
Trotzdem ist der neue Campus laut dem Landesbischof nötig.
Bisher gehen die Arbeiten – weitgehend unbehelligt von der aktuellen Krise in der Immobilienbranche – planmäßig voran. Rund die Hälfte aller Arbeiten seien bereits ausgeschrieben und vergeben, In 2-3 Jahren soll der Bau dann bezugsfertig sein.