Ihr Kind hat Fieber, aber die Apotheken haben keinen Fiebersaft mehr. Diese Situation ist kein böser Traum, sondern hier in der Region und deutschlandweit mittlerweile immer häufiger der Fall. Schuld sind Lieferschwierigkeiten von Medikamenten. Die werden oft in Indien oder China hergestellt. Derzeit fehlt es eben häufig an Fiebersaft für Kinder mit den Wirkstoffen Paracetamol oder Ibuprofen. Aber auch andere Arzneimittel werden knapp.
Hier in der Apotheke werden die Medikamente schon kurzerhand selbst gemischt. Denn seit Monaten beschäftigt ein Thema die Apotheken: Die Lieferschwierigkeiten bei Arzneimitteln. Noch können Apotheker wie Margit Schlenk die Engpässe ausgleichen. Doch der Nachwuchs fehlt. Ein Problem, das man besonders hier, an der PTA-Schule in Nürnberg merkt.
Eine mögliche Ursache: Die Vergütung. Geld gibt es aber erst im dritten Lehrjahr, wenn die Schülerinnen und Schüler ihr Praktikum in der Apotheke machen – das sind dann 770 Euro im Monat. Und die Bezahlung spielt durchaus eine Rolle bei der Berufswahl.
Die Schülerinnen und Schüler stellen heute eine Substanz her, die zum Beispiel als Grundlage für Fiebersäfte verwendet werden kann. So, wie es in vielen Apotheken derzeit praktiziert wird, um nicht lieferbare Medikamente zu ersetzen. Die Ausbildung dieser Klasse hat im September begonnen und dauert insgesamt zweieinhalb Jahre.
Und das sind nicht die einzigen Probleme, die Margit Schlenk derzeit beschäftigen. Mehr finanzielle Unterstützung für die Apotheken – das wünscht sich Margit Schlenk. Und weniger Abhängigkeit vom Ausland – damit die Lösungen nicht unbedingt selbst angerührt werden müssen.