Do., 21.08.2025 , 17:50 Uhr

Flaute am Altmühlsee: Wetter und Blaualgen belasten die Tourismus schwer

Das fränkische Seenland in den Sommerferien ein beliebter Ort für Wassersportlerinnen und Wassersportler sein. Doch viele Gäste meiden diese Seen. Der Grund: Blaualgen. Diese Bakterien entstehen aus dem Phosphor von Entenkot und Düngemittel der Landwirtschaft. Letztes Jahr hat es deshalb ein Badeverbot gegeben. Auch diese Saison bleibt die Lage angespannt.  

 

Aktuell ist Flaute am Altmühlsee – bei Wind und Wassersport. Willi Rupp hat in Gunzenhausen seit 29 Jahren eine Surfschule. Früher konnte der gebürtige Neumarkter 300 Surfkurse pro Jahr anbieten, aktuell sind es manchmal nur 50.  Der Surflehrer hat insgesamt 30 Beschäftigte. Willi Rupp befürchtet, dass die aktuelle Lage Besucherinnen und Besucher langfristig abschreckt. Denn wer einmal den See so gesehen habe, komme nicht wieder. Mancher Wassersportfan sei in den letzten Jahren über 2,5 Stunden an den Altmühlsee gefahren. Doch das bleibe immer öfter aus. Vor allem Tagesgäste fehlten momentan. Die Lage ist für Pächterinnen und Pächter angespannt. Denn der Tourismus ist ein wirtschaftlicher Motor der Region.  

Warnung ist nicht gleich Verbot

Einer der Hauptgründe sind neben dem Wetter auch die Blaualgen. Die könnten in höheren Konzentrationen Hautreizungen oder Magen-Darm-Beschwerden hervorrufen, so das zuständige Gesundheitsamt auf Nachfrage. Das Amt prüfe das Wasser jedoch mehr als einmal die Woche.  

Gesundheitsamt Weißenburg-Gunzenhausen: Im Altmühlsee wurden aktuell Blaualgen festgestellt. Die Konzentrationen liegen zwar über dem Wert, den das Umweltbundesamt als völlig unbedenklich einstuft, bewegen sich aber seit zwei Wochen auf einem stabilen Niveau mit nur geringfügigen Schwankungen. Zum Schutz der Badegäste und Wassersportler hat das Gesundheitsamt vorsorglich eine Badewarnung ausgesprochen.  

Die Warnung lasse das Baden zu, so die Behörde. Das könne sich aber schnell ändern. Aktuelle Maßnahmen waren offensichtlich nicht ausreichend. Deshalb gibt es jetzt einen runden Tisch mit Vertreterinnen und Vertretern aus Tourismus, Landwirtschaft und Politik. Das macht Willi Rupp Hoffnung, dass in Zukunft nur noch der Wind über das Surfen am Altmühlsee entscheidet.  

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