Do., 17.04.2025 , 17:09 Uhr

Fokus Fürth: Quecksilbersanierung in der Gustavstraße

Die Stadt der Spiegel: So nannten die Menschen Fürth im 19. Jahrhundert, weil die dortige Spiegelproduktion eine führende Rolle auf dem Weltmarkt einnahm. Dafür wurden Glasplatten mit Quecksilber beschichtet. Das geschah häufig in Heimarbeit. Viele Häuser in Fürth wurden deshalb mit dem giftigen Schwermetall kontaminiert. Die meisten wurden bereits in den Neunzigern saniert. In einem Gebäude in der Gustavstraße ist man erst 2021 auf Quecksilberrückstände gestoßen.  

Ein Haus in einem Haus: klingt verrückt, genau das passiert aber mit einem Gebäude in der Gustavstraße in Fürth. Aufgrund von Quecksilberrückständen aus der damaligen Spiegelproduktion muss das bestehende Fachwerkhaus bis auf die Außenfassade zurückgebaut werden. Seit 2021 wird es nun schon saniert. Der Aufwand: immens.  

Die Beseitigung des giftigen Schwermetalls kostet nicht nur mehr Zeit, sondern auch mehr Geld. Ursprünglich ging der Bauherr Dieter Dünfelder von ca. 150.000 Euro Sanierungskosten aus. Jetzt rechnet er mit 4,6 Millionen Euro. Einfach abreißen wäre günstiger. Geht aber nicht, sagt die Stadt Fürth da das Gebäude unter Denkmalschutz steht. Das Haus soll Wohnraum werden. Mit der aktuellen Schadstoffbelastung aber unmöglich.  Das Quecksilber verflüchtigt sich in Boden, Wände, Balken und Dach. Alles muss also raus. Nur die Außenfassade mit den Schieferplatten soll stehen bleiben. Innerhalb der Fassade wird dann ein kleineres Haus gebaut, um sicherzustellen, dass das Quecksilber nicht in zukünftige Wohnungen eindringt.  Für das Bauteam eine Mammutaufgabe. Die Beteiligten haben in der Gustavstraße 44 also noch viel Arbeit vor sich. Anwohnende müssen weiterhin Geduld beweisen. Bis die Sanierung komplett abgeschlossen ist wird es noch zwei Jahre dauern. Jedoch konnte jetzt zumindest ein Kompromiss für Bauherr, Stadt und Denkmalschutz gefunden werden: Ein Haus in einem Haus. 

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