Immer häufiger werden Rettungswagen und Notaufnahmen durch Einsätze belastet, die eigentlich keine Notfälle sind. Menschen rufen den Rettungsdienst beispielsweise wegen einer Erkältung oder anderen harmlosen Beschwerden. Am Klinikum Fürth ist das längst ein spürbares Problem – Ressourcen fehlen dann an anderer Stelle für echte Notfälle.
Auch die Zahlen des Instituts für Notfallmedizinische Bildung zeigen, dass die Zahl solcher nicht-prioritären Einsätze kontinuierlich steigt.
Eine mögliche Antwort auf das Problem sind sogenannte Rettungseinsatzfahrzeuge, kurz REF. Sie werden zu Notrufen geschickt, bei denen schon im Vorfeld klar ist, dass kein Transport ins Krankenhaus erforderlich ist. Notfallsanitäterinnen und -sanitäter übernehmen dabei die fallabschließende Behandlung direkt vor Ort. Der Rettungswagen bleibt frei für dringendere Einsätze.
Bisher läuft das Projekt nur in Regensburg. Künftig könnte aber auch Mittelfranken von solchen Fahrzeugen profitieren. Langfristig wäre es zudem wichtig, das REF im Sozialgesetzbuch zu verankern, damit die Finanzierung dauerhaft gesichert ist.
Genau solche Handlungsoptionen werden bei den Fürther Gesprächen diskutiert. Das Expertenforum bringt Rettungsdienst, Kliniken und Politik zusammen, um Lösungen für die Notfallversorgung zu entwickeln. Bereits im vergangenen Jahr entstand ein Papier mit Vorschlägen, die auch in die politische Beratung eingeflossen sind.
Die Hoffnung der Fachleute: Bald auch ein REF im Landkreis Ansbach. Klar ist aber auch – angesichts steigender Einsatzzahlen braucht es weitere neue Ansätze, um Rettungsdienst und Notaufnahmen nachhaltig zu entlasten.