Mo., 28.07.2025 , 17:35 Uhr

GAP-Reform bedroht Einkommen: Landwirte warnen vor Kürzungen und Planungssicherheit

Laut dem Bundesinformationszentrum Landwirtschaft erzielten Landwirte und Landwirtinnen im Wirtschaftsjahr 2023/2024 ein Einkommen von nur 46.800€ pro Jahr. Das ist ein Rückgang um 18,8% im Vergleich zum Vorjahr. Hohe Betriebskosten und der Wettkampf gegen Billigwaren aus dem Ausland sind nur wenige der Herausforderungen, die das Einkommen vieler Landwirtinnen und Landwirte zusätzlich belasten. 

“Die Gemeinsame Agrarpolitik”, kurz GAP – für Landwirte und Landwirtinnen wie Leif Blunk aus Uttenreuth ein wichtiger Teil des festen Einkommens. Schon jetzt verdienen viele von ihnen pro Stunde weniger als den Mindestlohn. Ab 2028 sollen Direktzahlungen und Förderprogramme um mindestens 20 Prozent sinken. Das plant die EU. 

Die bisherige Struktur soll aufgelöst werden und das Budget von 300 Milliarden Euro flexibler verteilt werden. Direktzahlungen werden so deutlich reduziert. 

Mit den aktuellen Plänen droht eine Kürzung um 20 Prozent der Gelder. Aufgrund der neu geplanten Struktur ist eine direkte Vergleichbarkeit allerdings nicht gegeben, da die Zwei-Säulen-Struktur aufgelöst werden soll. Wie die Auswirkungen im Einzelnen letztlich sein werden, ist daher noch nicht endgültig abschätzbar.

– Artur Auernhammer, CSU dt. Bundestag

Jede Ausgabe ist ein Risiko. Auch Bauernverbände warnen davor, dass Kürzungen in Kombination mit ständig neuen Auflagen dazu führen könnten, dass Landwirtinnen und Landwirte Ihre Betriebe aufgeben und die Bevölkerung so schlechter mit regionalen Lebensmitteln versorgt wird. 

Was auf jeden Fall in den anstehenden Verhandlungen verhindert werden muss, ist eine Kürzung der Mittel für unsere landwirtschaftlichen Betriebe. Dass grundsätzlich künftig mit Kappung und Degression gearbeitet werden soll und damit vor allen Dingen kleinere 
Betriebe verstärkt gefördert werden, begrüße ich aber ausdrücklich.

– Artur Auernhammer, CSU dt. Bundestag

Entwicklungen, die viele Höfe hart treffen werden. Wie die neue GAP konkret ausgestaltet wird, entscheidet sich in den kommenden Monaten – für viele Landwirtinnen und Landwirte wie Leif Blunk steht dabei viel auf dem Spiel. 

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