Jetzt, wo in Mittelfranken der Sommer durchkommt, suchen viele im Freibad Abkühlung. Doch das wird auch hier in der Region immer mehr zum Problem. Denn Freibäder sind fast nie wirtschaftlich. Oft müssen sie saniert werden. Für viele Vereine und Kommunen ist das trotz der Förderung eine Kostenfalle. Am alten Pulversee in Nürnberg geht jetzt ein Freibad in seine letzte Saison: Bevor für die Sanierung der Stöpsel gezogen wird.
Egal ob Seepferdchen, Pommes-Schälchen oder ein gemeinsames Eis am Stiel: Im Freibad haben viele Mittelfränkinnen und Mittelfranken die schönsten Geschichten ihrer Jugend verbracht. Doch immer öfter scheinen am Sehnsuchtsort die Makel der Vergangenheit durch – so auch im Nürnberger Osten. Seit dem 15. März bereiten Marco Pommer und sein Team das Bad aus dem Jahr 1967 auf die neue Saison vor. Aktuell machen sie die beiden Becken fit für alle Badefans.
Doch vielen Bädern in der Region droht laut Medienberichten die Schließung. Auch das Freibad im Nürnberger Osten war bedroht. Jetzt soll es für neun Millionen Euro generalsaniert werden – 930 Tausend Euro davon durch Spenden und Umlagen. Der Bund und die Stadt Nürnberg übernehmen die übrigen Kosten. Das Sterben der Schwimmbäder hat laut DLRG Folgen. 2024 sind in Bayern 70 Menschen ertrunken – sechs mehr als im Vorjahr. Außerdem können 20 Prozent der deutschen Grundschulkinder nicht schwimmen – bei Kindern aus Familien mit einem niedrigen Einkommen sogar knapp die Hälfte. Bis 2027 will der Verein die Generalsanierung abgeschlossen haben. Damit das Freibad am Pulversee auch weiterhin ein Sehnsuchtsort der Jugend sein kann.