Bauchlandung im Bundestag abgewendet: Friedrich Merz ist heute nun doch zum Bundeskanzler gewählt worden. Der Spitzenkandidat der Union verpasst im ersten Wahlgang zwar die erforderliche Mehrheit. Das hat es in Geschichte der Bundesrepublik noch nicht gegeben.
Die Erleichterung ist Friedrich Merz sichtlich anzusehen. Im zweiten Wahlgang wählt der Deutsche Bundestag den Sauerländer mit 325 Stimmen zum zehnten Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland – 316 waren nötig. Doch die Wahl lief keineswegs reibungslos ab. Denn noch nie hat ein Bundeskanzler mit einer bestehenden Koalition einen zweiten Wahlgang gebraucht. Die Nürnbergerinnen und Nürnberger sind über Wahlverlauf geteilter Meinung.
Für die neue Regierung ist dieser zweite Wahlgang ein Fehlstart, so unser Politikexperte Simon Primus. Rückblick: Schockstarre im Bundestag: Friedrich Merz ist als Kanzlerkandidat im ersten Wahlgang gescheitert. 310 Abgeordnete haben für den Sauerländer gestimmt – zu wenig für eine Mehrheit. Die Koalition aus Union und SPD hat mit 328 Abgeordneten 12 Stimmen mehr als für die Kanzlermehrheit nötig sind. Einen Schaden für die Demokratie und den Parlamentarismus sieht der Experte nicht. Jetzt wird der frisch gewählte Regierungschef im Bundestag vereidigt und durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ernannt. Dann kann die Regierung unter dem Bundeskanzler Merz ihre Arbeit aufnehmen.