„Die Brauereien werden wie Fliegen von der Wand fallen“: Den Satz haben Sie vielleicht dieser Tage vom Öttinger-Chef Stefan Blaschak gehört. Denn: Die Existenz vieler heimischer Brauereien steht auf der Kippe. Der Bayer oder die Bayerin trinkt zwar 125 Liter Bier – pro Jahr. Preiskampf, Bürokratie, sinkender Konsum sind nur einige der Probleme – so die Branche. Werden also mittelfränkische Brauereien aussterben? – Wir haben uns in der Metropolregion umgehört.
Es gehört zu Mittelfranken wie die Bratwurst, der Lebkuchen oder das Schäufele – regionales Bier. 68 Braustätten gibt es hier aktuell. Außerdem ist Bayerisches Bier – also auch fränkisches – als geographischer Begriff von der Europäischen Union geschützt. Dennoch bekommt man beim Blick auf die Situation der heimischen Vorzeigebranche eher einen schalen Beigeschmack. Braumeister Christoph Gewalt aus Erlangen spürt eine große Unsicherheit.
Ähnliche Probleme sieht auch Andreas Dorn aus Neunhof. Laut Bayerischem Landesamt für Statistik sind im Freistaat 2024 fast 24 Millionen Hektoliter umgesetzt worden – 40% des Deutschen Umsatzes. Dennoch brauen sich in der heimischen Branche Probleme zusammen – mal importiert, mal hausgemacht. Außerdem sei laut Dorn der Preis für einen Kasten seit Jahren konstant – bei steigenden Betriebskosten. Den Preiskampf mit den großen Konkurrenten könnten die regionalen oft nicht gewinnen. Außerdem fänden familiengeführte Brauereien keinen Nachfolger, so Dorn. Hauptgrund dafür es muss viel investiert werden.
In Zukunft werden sich Betriebe breiter aufstellen müssen, das sind sich beide einig. Denn nur durch Investitionen und Flexibilität hätten die kleinen auf dem Markt eine Chance. Zusätzlich hoffen die Brauereien auf Unterstützung durch die Behörden. So kann das fränkische Bier auch in Zukunft in der Kultur der Region erhalten bleiben.