Innerhalb von 12 Minuten nach dem Notruf am Einsatzort sein – das ist in Bayern die Vorgabe für Rettungswagen. Laut dem Rettungsdienstbericht 2022 kann diese Zeit aber immer weniger eingehalten werden, besonders im ländlichen Raum. Erste-Hilfe-Kenntnisse im Alltag sind also für jeden sinnvoll. Denn oft genügen zwei Hände, um Leben zu retten, so das Bayerische Rote Kreuz. In Bayern sollen laut gesetzlicher Verankerung von 2019 Erste-Hilfe-Kurse in Schulen angeboten werden. Jetzt wurde ein neues Programm “Juniorhelfer plus” vorgestellt.
Antonia Angermaier geht in die sechste Klasse des Gymnasiums Wendelstein. Sie hat schon erste Erfahrungen in Erster Hilfe gesammelt – gestern hat sie die noch einmal erweitert. Jetzt besitzt sie auch das Zertifikat: “Befähigung zur Unterstützung des Wiederbelebungstrainings als Junior-Trainer“. Dabei hat sie einiges gelernt.
“Mini-Trau-Dich“, “Trau-Dich” oder etwa “Juniorhelfer”: Das Bayerische Rote Kreuz bietet ein breites Sortiment an Ausbildungsangeboten zur Ersten Hilfe an. Florian Rößle, Bildungsreferent beim Bayerischen Jugendrotkreuz, ist stolz, dass das Angebot jetzt durch den “Juniorhelfer plus” aufgestockt wurde. Laut Rößle kann das Programm ideal in den Unterricht integriert werden. Alle Lehrstunden sind für Lehrkräfte vorbereitet.
Rößle selbst hat am “Juniorhelfer plus” mitgearbeitet und Zeilen darin verfasst. Der Gedanke hinter allen Erste-Hilfe-Programmen: den Kindern Wissen altersgerecht vermitteln und den größeren auch Mut zur Wiederbelebung machen. Zumindest ist das bei der Vorstellung des “Juniorhelfers plus” in Pleinfeld deutlich sichtbar. Für mindestens zwei Schüler aus Wendelstein ist die Erfahrung nur eine von vielen. Trotzdem haben sie auch wieder etwas Neues erfahren.
Antonia möchte Menschen in Not mit ihren Kenntnissen helfen. Sie selbst überlegt deshalb bereits, ob sie später einmal die Medizin zum Beruf macht.