Im vergangenen Februar sterben zwei Männer bei einem Hubschrauberabsturz im Landkreis Roth. Die Polizei beschreibt das Unglück als “Trümmerfeld”. Die zwei Insassen überleben den Aufprall nicht. Wenn eine Maschine abstürzt, muss es oft schnell gehen. Viel Zeit zum Überlegen bleibt Rettungskräften in der Regel nicht. Genau deshalb wurde am Wochenende ein solches Szenario in Erlangen nachgestellt – um für den Ernstfall gewappnet zu sein.
Ein Frachtflugzeug stürzt über dem ehemaligen Siemens-Standort-Mitte ab. Rund 800 Einsatzkräfte sind gefragt. Denn der Absturz bleibt nicht ohne Folgen. Bei den Verletzten im Gebäude bricht Panik aus. Rettungskräfte richten eine sogenannte Triage ein. Vereinfacht erklärt: Die Verletzten werden mit Blick auf ihren Zustand in unterschiedliche Kategorien eingeteilt. Außerhalb des Gebäudes haben die Einsatzkräfte mit anderen Problemen zu kämpfen. Zum Beispiel muss verhindert werden, dass sich das Gefahrgut “Eisentrichlorid” weiter ausbreitet.
Damit der Flugzeugabsturz möglichst realitätsgetreu ist, kommen unter anderem ein altes Bühnenbild des Erlanger Theaters und Nebelmaschinen zum Einsatz. Dass so ein Szenario geprobt wird, ist gesetzlich festgelegt. Laut bayerischem Katastrophenschutzgesetz muss alle sechs Jahre eine Vollübung mit allen am Katastrophenschutz beteiligten Behörden und Organisationen stattfinden. Etwa 30.000 Euro kostet die Übung – Anwohnende wurden vorab informiert. Beteiligt sind auch das Waldkrankenhaus und die Uniklinik Erlangen.
Die wirkliche Versorgung wird nicht nachgestellt. An der Stelle endet die Übung. Kurz nach dem simulierten Flugzeugabsturz heißt es von den Beteiligten: Nach über einem Jahr Planung hat alles weitestgehend geklappt. In den nächsten Wochen wird im Detail ausgewertet. Um zu prüfen, wie gut die knapp 800 Einsatzkräfte für den Ernstfall gewappnet sind.