Der Nürnberger Reichswald ist seit über 40 Jahren ein Bannwald. Das heißt laut Definition: Er ist unersetzlich – denn er sorgt für ein gutes Stadtklima und bietet Erholungsraum. Unersetzlich – und doch bedroht. Immer wieder gibt es Bauprojekte, die Flächen des Reichswaldes fordern. Und der Klimawandel setzt den Bäumen zu. Alles Themen, die beim Reichswaldfest 2025 zur Sprache kamen.
Wer den Schmausenbuckturm erklimmt, blickt ins Grüne: Kilometerweit erstreckt sich der Nürnberger Reichswald. Doch der Wald steckt in der Krise. Der Klimawandel bringt immer mehr Trockenphasen, vielerorts ist der Borkenkäfer auf dem Vormarsch. Der Wald muss sich verändern, um in Zukunft bestehen zu können.
Die Erderwärmung wird nicht mehr in dem Maße zu stoppen sein, sodass wir viele Wälder verlieren, wenn wir nicht jetzt tatsächlich von Fichte und Kiefer auf Linde, Ahorn, Buche und Eiche umsteigen. – Richard Mergner, Vorsitzender Bund Naturschutz in Bayern
Der Bund Naturschutz signalisiert Entschlossenheit – und Einigkeit mit dem Bayerischen Bauernverband. Günther Felßner fordert Unterstützung für die Waldbauern, die den Wald umbauen. Es müssten Bestände entnommen werden, um Platz zu machen für neue Baumarten.
Doch der Waldumbau ist nicht die einzige Herausforderung. Immer wieder stehen Teile des Reichswalds auf dem Spiel, wenn Bauprojekte die Fläche benötigen. In den 1970er Jahren wurden große Waldgebiete für Straßen, Gewerbegebiete und Wohnhäuser gerodet. Seit 1979 ist der Reichswald als Bannwald ausgewiesen – und damit besser geschützt. Aber auch in den letzten Jahren rufen Bauprojekte immer wieder den Bund Naturschutz auf den Plan. Zuletzt der geplante Sandabbau bei Altdorf und der achtspurige Ausbau der A9 bei Fischbach. In Zeiten von großer Hitze ist der Wald laut Richard Mergner die grüne Klimaanlage. Doch auch das Thema Müll beschäftigt die Besucherinnen und Besucher des Reichswaldfests. Themen, die beim Blick vom Schmausenbuckturm fern erscheinen – und doch ganz nah sind.