Es ist ein schwarzer Tag in der Geschichte des Klinikums in Neuendettelsau. Erst wurde das Diakoneo im Jahr 2007 neu saniert, heute stehen die Beschäftigten des Klinikums vor verschlossenen Türen. Bereits im September hatte Diakoneo angekündigt, die stationäre Versorgung nicht über den 31. Dezember 2023 hinaus gewährleisten zu können. Die Bürgerinnen und Bürger sind außer sich.
Es herrscht großes Unverständnis in der Gemeinde Neuendettelsau. Am heutigen Freitag schließt die stationäre Versorgung des Diakoneo – die Notaufnahme ist schon seit zwei Wochen zu. „Wir haben rund 20 Millionen Euro Defizit selber tragen müssen und haben deshalb letztes Jahr ein neues Medizinkonzept aufgelegt, um daran was zu ändern. Bei der Umsetzung haben wir festgestellt, dass wir ohne Unterstützung aus der Politik das nicht tun können“, so der Pressesprecher des Diakoneo, Markus Wagner.
Weder der Freistaat noch der Landkreis Ansbach hatten auf Bitten nach finanzieller Unterstützung positive Rückmeldungen geben können. Grund dafür sind die festgelegten Rahmenbedingungen für freigemeinnützige Institutionen wie das Diakoneo. Im Gegensatz zu kommunalen Häusern werden diese nicht vom Freistaat unterstützt. Die Folge für die Klinik in Neuendettelsau: Eine endgültige Schließung. Rund 180 Beschäftigte sind gezwungen, sich einen neuen Job zu suchen.
Es ist ein bitterer Tag für uns Alle. Vor allem für diejenigen, die in der Klinik und für die Klinik gearbeitet haben. – Markus Wagner, Pressesprecher Diakoneo
Was mit dem neu sanierten Klinik-Gebäude in Zukunft passiert, ist derzeit noch unklar. Fest steht: Die Bürgerinnen und Bürger sollen erstmal weiterhin vor Ort medizinisch betreut werden. Dafür ist im ehemaligen Klinikgebäude ein ambulantes Medizinisches Versorgungszentrum, kurz MVZ, bereits entstanden. Notfallpatientinnen und Patienten sollen dann in den umliegenden Krankenhäusern behandelt werden.