Laut einer Studie des Bayerischen Gesundheitsministeriums erkranken jedes Jahr etwa 8000 Menschen in Bayern an Darmkrebs. Damit ist er nach Brustkrebs bei Frauen die zweithäufigste Form der Krankheit – bei Männern die dritthäufigste. Durch künstliche Intelligenz können Ärztinnen und Ärzte am Universitätsklinikum Erlangen krankes Gewebe deutlich besser erkennen und behandeln. Bei der Langen Nacht der Wissenschaften am Samstag informieren die Forschenden unter anderem über die neuesten Erkenntnisse in der Darmkrebsvorsorge.
11 Uhr im Uniklinikum Erlangen. Auf Timo Raths Agenda steht heute eine Darmspiegelung – für den Mediziner ein fester Bestandteil seines Alltags. Seit über 15 Jahren behandelt der Erlanger Arzt Timo Rath Darmerkankungen. Aktuell führen er und seine Kollegen an der Klinik etwa 8.000 Endoskopien durch. Um chronische Krankheiten oder Darmkrebs besser behandeln zu können, setzen er und seine Kolleginnen und Kollegen seit 2020 eine künstliche Intelligenz ein. Als eine der drei ersten Kliniken weltweit entwickeln die Forscherinnen und Forscher der Friedrich-Alexander-Universität das Hilfsmittel für ihre Behandlungen. Dafür haben die Forschenden das Programm mit Bildern gefüttert. So kann die Künstliche Intelligenz Polypen oder krankes Gewebe lange vor dem bloßen Auge entdecken.
Je nach Studie können es sogar bis 17% sein, so Timo Rath. Darmkrebs kann behandelt werden, bevor er ausbricht. Er wächst nämlich über Jahre hinweg. Wenn er dann ausgebrochen ist, ist er meistens tödlich. Dennoch gehen in Deutschland nur wenige Menschen über 50 zur Vorsorge. Bei der Langen Nacht der Wissenschaft möchte Timo Rath erklären, wie künstliche Intelligenz die Darmgesundheit unterstützen kann. Dann kann KI auch bei Menschen in Mittelfranken Leben retten.