Do, 15.02.2024 , 12:00 Uhr

Zwischen Tic und Tabu: Laura und das Tourette-Syndrom

Unkontrollierbare Zuckungen und plötzliche Ausrufe – Menschen mit dem Tourette-Syndrom stehen jeden Tag vor einer großen Herausforderung. Benannt nach dem französischen Arzt Georges Gilles de la Tourette, wurde die Krankheit 1827 erstmals wissenschaftlich erwähnt. De la Tourette bezeichnet eine Nervenkrankheit, die durch motorische Inkoordination, den krankhaften Zwang, Sätze oder Wörter zu wiederholen, und die krankhafte Neigung, obszöne Wörter zu schreien, gekennzeichnet ist. Wir haben eine Betroffene aus Pleinfeld in ihrem Alltag begleitet. 

Tourette ist eine neuropsychiatrische Erkrankung, die sich durch so genannte Tics äußert. Tics sind spontane Bewegungen, Laute oder Worte, die ohne den Willen des Betroffenen auftreten. Vergleichbar mit Niesen oder Schluckauf.Tics treten typischerweise zum ersten Mal im Grundschulalter zwischen dem sechsten und achten Lebensjahr auf. Bei über 93 Prozent der Patientinnen und Patienten beginnen Sie vor dem 11. bei 99 Prozent vor dem 15. Lebensjahr. Bei Laura fängt es an, als sie sieben Jahre alt ist. Die genaue Ursache des Tourette-Syndroms ist bis heute nicht geklärt. Forscher vermuten, dass es sich um eine Bewegungsstörung handelt, bei der die Unterdrückung überschüssiger Bewegungsimpulse im Gehirn nicht richtig funktioniert. Räuspern bleibt nicht Lauras einziger Tic. Schnell ist klar, dass mehr dahinter steckt. Zwei Jahre geht Laura von Arzt zu Arzt, bis sie 2009 die Diagnose Tourette erhält. Inzwischen ist Laura medikamentös gut eingestellt und kann ihre Tics relativ gut unterdrücken. Trotzdem: Tourette ist nicht heilbar. Bestehende Therapien verbessern zwar die Symptome, beeinflussen aber nicht den Verlauf der Krankheit. Neben Physiotherapie bekommt Laura einmal pro Woche Besuch von ihrer Ergotherapeutin Amanda. Laura hat einen Weg gefunden, mit ihrer Krankheit umzugehen. Doch für einen Partner ist es nicht immer leicht. Das hat auch Sie schon erfahren müssen. Seit einigen Monaten hat sie wieder einen Freund. Tourette ist mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent vererbbar. Aber Laura ist zuversichtlich. Ende Juli soll das Kind auf die Welt kommen. Ob es dann Tourette hat oder nicht: Kevin und Laura freuen sich auf ihren Nachwuchs. Laura hat es sich selbst bewiesen: Trotz Krankheit kann man sich alle Wünsche erfüllen.     

 

Krankheit Pleinfeld Tic Tourette-Syndrom

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