GMP – die Abkürzung bedeutet “good manufacturing practice” und steht für eine EU-Richtlinie bei der Herstellung hochsteriler Arzneimittel. Eines dieser GMP-Labore befindet sich am Uni-Klinikum Erlangen. Hier wird mit T-Zellen zur Krebsbekämpfung geforscht. Und es wird längst nicht nur geforscht, mittlerweile werden tatsächlich auch schon Patienten erfolgreich damit therapiert.
Seltener Einblick
Dr. Michael Aigner auf dem Weg in sein Labor. Die Räume des Labors sehen normalerweise nur wenige Menschen. Warum? Weil dort mit lebenden Arzneimitteln gearbeitet wird. Hier wird quasi lebendige Medizin hergestellt. Die Rede ist von der sogenannten “CAR T-Zellen Therapie”. Die größte Herausforderung bei der Arbeit mit lebenden Zellen? Alles muss steril und absolut keimfrei sein. Darauf achten Dr. Aigner und sein Team besonders penibel. Bei ihrer Arbeit handelt es sich übrigens längst nicht mehr nur um Forschung! Diese Form der Medizin wird tatsächlich auch schon bei Patienten angewandt.
Alternative zu Chemotherapie und Stammzellenspende?
Nur 14 Tage dauert der Prozess zwischen Entnahme der Zellen, Aufarbeitung, Vermehrung und wieder Verabreichung an den Patienten. Derzeit wird die zelluläre Therapie allerdings nur bei bestimmten Krebsarten, wie z.B. dem Lymphdrüsenkrebs oder der Autoimmunerkrankung Lupus angewandt. Doch das soll sich bald ändern. An der Verwendung bei anderen Krebsarten wird weiter geforscht. Um bestmögliche Forschungsergebnisse zu erzielen, arbeiten die bayerischen Unikliniken im Rahmen des Bayerischen Zentrums für Krebsforschung eng zusammen. Und so rückt die Hoffnung auf eine Alternative für Chemotherapie und Stammzellenspende in greifbare Nähe.