Bisher wurde sie noch nie wirklich gewürdigt: Luise Erhard – die Frau von Ludwig Erhard, dem ehemaligen Bundeskanzler. Doch Luise Erhard ist viel mehr als das. Aufgewachsen ist sie in Fürth. Ihre Familie hatte eine Lebküchnerei und hat viel Wert auf Bildung gelegt – obwohl höhere Mädchenbildung in Fürth noch keine Selbstverständlichkeit war. Ihr erster Mann ist im ersten Weltkrieg gestorben. Als Witwe und gleichzeitig Schwangere ist sie zu ihrer Mutter zurückgekehrt, die auch mittlerweile Witwe war und hat bei der familieneigenen Dampfziegelei mitgeholfen.
Danach hat sie ein Wirtschaftsstudium an der Handelshochschule Nürnberg begonnen. Und einer ihrer Mitstudierenden war auch: Ludwig Erhard. Sie kannten sich schon aus Kindertagen: Ludwig war der 4 Jahre jüngere Bruder ihrer besten Freundin, dem sie bislang wenig Beachtung schenkte. Doch im Studium verliebten sich die beiden. Ab da galt für sie nur noch eines: ihren Mann unterstützen. Sie stellte eigene Ambitionen zurück und war eine wichtige Beraterin von Ludwig.
Zusätzlich hat Luise noch eine zweite gemeinsame Tochter zur Welt gebracht.
Sie war also eine einflussreiche und kluge Frau, die ihr Leben lang im Schatten ihres Mannes stand. Die Sonderausstellung im Ludwig-Erhard-Zentrum in Fürth möchte sie jedoch ins Licht stellen.
Interessierte können diese noch bis September kostenlos besichtigen.