In vielen Kommunen der Region ist die Kasse leer. Wichtige Investitionen in Infrastruktur müssen verschoben werden oder finden gar nicht erst statt. In Fürth soll hingegen in den kommenden Jahren insgesamt 1 Milliarde in Gebäude investiert werden. Sogar die letzte große Freifläche soll Wohnungen und einem Hotel weichen. Bei der aktuellen Wirtschaftslage ist das nicht ohne Risiko.
Es sind zwei große Projekt in Fürth: Der Neubau des Helene Lange Gymnasiums und des Heinrich-Schliemann-Gymnasiums. Dazu hat die Stadt Fürth die Ausgaben in Schulen etwa versechsfacht – trotz Schulden im Haushalt von 150 Millionen Euro.
Bis die Schulen fertig sind will die Stadt 300 Millionen in beide Schulen investieren. Ob das reicht, ist gerade beim HSG fraglich. Denn der Plan 2028/9 den Schulbetrieb aufzunehmen ist vom Tisch. Frühestens 2029 kann der Schulbetrieb starten. Der Verzug wird den Bau auch teurer machen. In Zeiten knapper kommunaler Kassen ist das ein Wagnis.
Neben neuen Schulen sollen mehr Kitaplätze entstehen. In der Kappellenstrasse sollen 125 Kinder einen Kita- oder Hortplatz bekommen. Denn: 2026 haben alle Kinder einen Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz. Aktuell kann Fürth etwa 70% aller Kinder einen Platz bieten. Das Angebot soll sich in der Kleeblattstadt auf 75% erhöhen. Da könnten auch viele Eltern leer ausgehen. Zusätzliche Bauprojekte plant die Stadt nicht. Bezahlbarer Wohnraum ist auch in Fürth selten und begehrt. Auf dem ehemaligen Bahngelände sollen 600 neue Wohnungen für Studierende entstehen. Außerdem baut die Stadt 100 geförderte Wohnungen – gebraucht würden etwa 800. Die Stadt plant in den kommenden Jahren insgesamt eine halbe Milliarde Euro zu investieren. Hier hofft die Stadt auf private Investoren – trotz Wirtschaftsabschwung. Sonst kann in Fürth aus den Ausgaben von heute das Schuldengrab von Morgen werden.