Es waren Monate voller Streit und Anfeindungen, aber auch Monate der Lösungssuche. Im Tiergarten Nürnberg ist die Paviangruppe zu groß geworden. Der letzte Ausweg: Im Juli mussten 12 Tiere getötet werden. Zuvor hat es zahlreiche Proteste gegeben. Eine harte Entscheidung – auch für den Tiergarten.
Es ist deutlich leerer im Paviangehe des Nürnberger Tiergartens. Noch bis Juli lebten hier über 40 Tiere. Die Gruppe ist über Jahre gewachsen, aber schon lange war das Gehege endgültig zu klein.
Der Tiergarten Nürnberg ist aktuell der einzige Zoo in Deutschland, der Guinea-Paviane hält. Da die Population nicht aussterben soll, ist Sterilisation auch für die Zukunft keine Möglichkeit im Tiergarten. Übernahmeangebote wurden geprüft, hier hatte sich allerdings keine Möglichkeit ergeben.
Die Tötung fand in Abstimmung mit den zuständigen Aufsichtsbehörden, dem Veterinär- und dem Umweltamt statt. Ein Vorgehen, das auf viel Unverständnis gestoßen ist. Innerhalb eines Monats sind über 350 Anzeigen gegen den Nürnberger Tiergarten gestellt worden.
Auch der Tiergarten hat wegen Hassbotschaften und Morddrohungen über 100 Anzeigen erstattet.
Von der Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft wird noch geprüft, ob und in welchen Fällen ein Straftatbestand vorliegt. Urteile werden erst Anfang des nächsten Jahres erwartet. Aus Sicht des Tiergartens wurde zum Wohle der Tiere die richtige Entscheidung getroffen.
Die Stimmung unter den Pavianen – sie ist wieder gut. Vor allem für den kommenden Winter sei das laut Tiergarten wichtig, wenn die Tiere witterungsbedingt im Stall sind.