Mo., 02.06.2025 , 15:51 Uhr

Nachkommin eines 800 Jahre alten Adelsgeschlechts: Rotraut von Stromer-Baumbauer

Den Adel gibt es schon lang nicht mehr. Doch ihre Spuren sind immer noch da. In Deutschland leben zum Beispiel immer noch Menschen mit einem “von” im Namen-anders als in Österreich, wo es konsequent abgeschafft wurde. Doch das Wort “von” ist nicht das einzige, das den Nachkommen geblieben ist. Das weiß auch Freifrau Rotraut von Stromer-Baumbauer aus Grünsberg. 

Wie leben die Nachkommen des ehemaligen Adels?

Heute hat er nichts mehr zu sagen…doch Burgen, Besitz und Brauchtum verschwindet nicht einfach von dem einen auf den anderen Tag. Rotraut von Stromer-Baumbauer ist die Nachkommin eines 800 Jahre alten Adelsgeschlechts. Ihr Titel ist Freifrau-auch wenn sie diesen meistens weglässt. 

Zum Besitz ihrer Familie gehörte unter anderem die Burg Grünsberg, die Sophienquelle und der dazugehörige Wald. Theoretisch könnte das alles ihr gehören. Doch Rotrauts Vater hat im Jahr 1993 die Stromer’sche Kulturgut-, Denkmal- und Naturstiftung gegründet. Der Besitz gehört also ganz allein der Stiftung. 

Der große Vorteil an dem ganzen

Der Besitz bleibt eine Einheit. Nach dem normalen Erbrecht wäre es so, dass der Ehepartner eine Hälfte bekommt und die andere Hälfte die Kinder. Die Folge wäre, dass sich der Gesamtbesitz immer mehr verkleinert und unter verschiedenen Menschen verteilt wäre. Durch die Stiftung bleibt alles zusammen-niemand kann etwas verkaufen. 

Rotraut selbst wohnt nur 2 Mal die Woche in der Burg.  In der Stiftung kümmert sie sich um Sanierungen der Gebäude, Führungen oder auch Konzerte. Geld bekommt sie dafür keines. Und: Sie beschäftigt sich intensiv mit ihren Vorfahren und deren Geschichte. Langweilig wird der Rentnerin also nicht. Ihr aktuelles Projekt: die Generalsanierung der Sophienquelle. Eines der größten barocken Quellfassungen nördlich der Alpen. Die Kosten für die Sanierung werden auf etwa 1,4 Millionen geschätzt. Die Stadt, der Freistaat und der Bund fördert die Sanierung zwar-10 Prozent muss aber auch die Stiftung tragen-deshalb sucht sie weiterhin nach Spenden. 

Im Herbst dieses Jahres wird die Sanierung voraussichtlich beginnen. Spätestens 2028 zum 300-jährigen Jubiläum soll dann alles fertig sein. Die Nachkommen des Adels leben also überhaupt nicht mehr so wie ihre Vorfahren. In Rotrauts Fall bedeutet der Adelstitel vor allem Arbeit und Verantwortung. Doch zugleich ist sie stolz auf den ehemaligen Besitz und pflegt und hegt ihn mit Leidenschaft-so wie diesen historischen Hammerflügel aus dem Jahr 1810. 

 

 

 

 

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