Mi., 29.05.2024 , 10:58 Uhr

Neue Arbeitswelt: Hat die Ausbildung ein Imageproblem?

Über eine Million Arbeitsstellen werden im Jahr 2035 in Bayern wohl unbesetzt sein. Das geht aus Berechnungen des IHK-Fachkräftemonitors hervor. Grund dafür ist vor allem der demografische Wandel. Schon jetzt wird in vielen Branchen händeringend Personal gesucht – etwa in der Pflege und im Handwerk. Wir waren bei einem Friseur in Fürth vor Ort und haben uns erkundigt, wie die aktuelle Lage dort aussieht. 

Haare schneiden, föhnen und kämmen – das gehört für Aziza zum Alltag. Die 20-Jährige ist momentan in ihrem dritten Lehrjahr. Einen Ausbildungsplatz zu finden, fiel ihr leicht. Sie ist eine von neun Auszubildenden bei Friseurmeister Werner Schalk. Er ist seit 1996 in der Branche selbstständig. Momentan findet er noch genügend Auszubildende. Bei der Suche nach erfahrenen Fachkräften sehe die Lage aber schon etwas anders aus. Auch in der Branche. 

Laut der Bundesagentur für Arbeit zählt der Beruf des Friseurmeisters bzw. der -meisterin zu den sogenannten Engpassberufen in Bayern. In vielen Branchen der Arbeitswelt nimmt die Soziologin Sabine Pfeiffer aktuell Veränderungen und Personalmangel wahr. Einfache Lösungen sieht sie dafür aber nicht. Neben Fachkräften mangele es mitunter auch an Auszubildenden. Ein Grund dafür ist laut Pfeiffer das schlechte Image des Berufswegs. Nicht immer sei jedoch ein Studium die richtige Option. 

Die Soziologin plädiert für ein bayerisches Image-Programm, in dem Praktizierende etwa ihre Berufe in Schulen vorstellen. Für den Friseurberuf zumindest könnte das Aziza tun. Haare schneiden, föhnen und kämmen – für die 20-Jährige ist das geliebter Alltag. An einen anderen Beruf denkt sie momentan nicht.  

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