Ein Naherholungsgebiet – mitten in der Südstadt. Die Baugrube am Aufseßplatz – mittlerweile ein Biotop. Auf Google Maps wurde der See kurzerhand “Lago di Aufsess” getauft. Darunter zahlreiche Kommentare. “Im Sommer sind da viele Mücken, aber ansonsten ein toller See”. “Aufpassen vor den Welsen”. Oder: “eine gelungene Vorarbeit zur Landesgartenschau 2030.” Die Anwohnerinnen und Anwohner sind von dem neuen Naturkonzept noch nicht ganz überzeugt.
Die Ansiedlung von verschiedensten Tierarten hat auch das Umweltreferat in Nürnberg schon auf dem Schirm. Auf Anfrage heißt es von Umweltreferentin Britta Walthelm (B90/Die Grünen):
“Durch das stehende Wasser bildete sich ein Umfeld, in dem sich Mücken gut vermehren konnten. Bei einer kürzlich durchgeführten Ortsbegehung haben unsere Fachleute jedoch festgestellt, dass sich das Mückenaufkommen reduziert hat – vermutlich aufgrund der geänderten Witterung.”
Der Bauherr sei verpflichtet, das Wasser abzupumpen – dafür habe die Stadt eine Frist gesetzt. Von Ten Brinke heißt es: Man nehme die Hinweise sehr ernst. Das Abpumpen des Wassers sei allerdings keine Lösung – da sich die Grube bei jedem Regen erneut füllt. Der Baubeginn verzögert sich aktuell wegen einer Klage, die von einem anliegenden Eigentümer gegen die Baugenehmigung erhoben wurde.
Konkret heißt das: Das Biotop wird also vorerst bleiben. Ob das gut oder schlecht ist – das ist wohl Interpretationssache. Oder wie es eine Person feststellt: “Der Gardasee kann einpacken – willkommen am am Lago di Aufsess!”