Größere Mülleimer oder lieber gar keine Mülleimer mehr? Das Müllproblem in Nürnberg und an den fränkischen Seen ist unübersehbar. Gerade jetzt, wenn das Wetter schöner wird, zieht es viele ins Grüne und da bleibt einiges an Müll zurück. Der Servicebetrieb Öffentlicher Raum sammelt und entsorgt jährlich über 7.000 Tonnen Müll in Nürnberg. Städte und Verbände suchen deshalb nach einer Lösung, aber verfolgen dabei sehr unterschiedliche Ansätze.
Überquellende Mülleimer und achtlos weggeworfene Verpackungen. Eine Situation, die hier am Wöhrder See Gang und gebe ist. Im vorletzten Jahr verzeichnete SÖR zwar einen kleinen Rückgang des Müllaufkommens. Für André Winkel, dem Pressesprecher von SÖR ist es aber weiterhin ein großes Thema.
Auch am Brombachsee herrschte jahrelang ein Müllproblem. Allerdings wird hier eine ganz andere Strategie verfolgt. Anstatt größeren Mülleimern wie in Nürnberg heißt es hier seit 2023: gar keine Mülleimer mehr. Stattdessen gibt es kostenlose Mülltüten, Sonderbehälter für Windeln und Hundekot und Dosen für Zigarettenstummel.
Viele haben sich an die Regeln gehalten, einige haben die Spezialmüllbehälter jedoch für normalen Müll missbraucht oder ihn gar am Boden liegen lassen. In diesen Fällen wurden Bußgelder verhängt. Trotz allem ziehen die Verantwortlichen ein positives Résumé.
Die Kampagne “Brombachsee müllfrei” vom Zweckverband Brombachsee gemeinsam mit dem Landesbund für Vogel- und Naturschutz lief jetzt zwei Jahre als Pilotprojekt und wird nun in die Regelphase überführt.
Am Brombachsee soll es anscheinend funktionieren: weniger Mülleimer gleich weniger Müll.
Es gibt also unterschiedliche Lösungsansätze. Doch bei einem sind sich beide einig: Sowohl Kinder als auch Erwachsene müssen für das Müllproblem sensibilisiert werden. Ansonsten helfen weder größere Mülleimer noch kostenlose Mülltüten.